„Was war denn das?“, fragt sich ein Dolomiten-Leser. „Wir, meine Frau und ich, saßen in Terlan am Balkon. Um 21.30 Uhr sagte ich zu meiner Frau: ,Schau dort im Westen ein Satellit am Nachthimmel‘. Je näher er kam, desto mehr Punkte wurden daraus und jeder zog einen langen Feuerschweif hinter sich her. Lautlos flogen mindestens 9 Stück in paralleler Formation über uns hinweg. Das Ganze dauerte rund 12 Sekunden“, schreibt der Leser.<h3> „Keine natürliche Erscheinung“</h3>Der mysteriöse Lichtschweif am Himmel „war keine natürliche Erscheinung, weil die Teile zu langsam unterwegs waren und es extrem lange geleuchtet hat. Das Phänomen ist in Frankreich, in der Schweiz, in Deutschland, in Norditalien sowie in Südtirol beobachtet worden, und viele Menschen hatten sogar Zeit, das Handy herauszunehmen, um den Schweif zu filmen. Es wurde deswegen gleich ein Satellitenabsturz vermutet“, sagt der Astrophysiker, David Gruber.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1066185_image" /></div> <BR /><BR /><BR />Wenig später kam die Bestätigung. Der abgestürzte Satellit gehörte der Firma SpaceX von Elon Musk und war Teil des Starlink-Netzwerks. Durch Starlink versorgt das amerikanische Unternehmen die Welt mit Internet. Zum Beispiel wird es in der Ukraine seit dem Einmarsch Russlands genutzt. Das Netzwerk besteht aus knapp 7000 Satelliten, die um die Erde kreisen.<BR /><BR /><BR /><i>Bevor Sie weiterlesen, stimmen Sie ab!</i><BR /><BR /><BR /> <div class="embed-box"><div data-pinpoll-id="279578" data-topic="interests-properties-sp" data-autoplay></div></div> <BR /><BR />„Ob der Absturz des Satelliten geplant war oder ob es sich um einen Fehler handelt, ist eine gute Frage, die derzeit noch unbeantwortet ist“, sagt der Astrophysiker. „Es kann schon sein, dass einer der vielen Starlink-Satelliten defekt war und abstürzte.“<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1066188_image" /></div> <BR /><BR /><BR />Solche Satellitenabstürze könnten gefährlich sein, weil Teile auf die Erde fallen könnten. „Dieser Satellit war aber nicht sehr groß und verglühte wahrscheinlich vollständig in der Atmosphäre. Trümmerteile des Starlink-Satelliten, die die Erde erreicht hätten, sind mir jedenfalls nicht bekannt“, erklärt Gruber.<BR /><BR />Der Satellit sei zunächst über Frankreich geflogen, dann über die Schweiz und schließlich über den Gardasee, bis er schlussendlich vollständig verglühte. In Südtirol sei es deswegen nicht gefährlich gewesen. „Man muss schon sehr viel Pech haben, wenn man von einem herabfallenden Satellitenteil getroffen wird“, sagt Gruber. <BR /><BR /><i>Über diese Regionen soll der abstürzende Satellit geflogen sein.</i><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1066221_image" /></div> <BR /><BR /> <div class="embed-box"><blockquote class="twitter-tweet" data-media-max-width="560"><p lang="en" dir="ltr">Starlink-2382 reentered at 1929 UTC Aug 27 over France, Switzerland and N Italy; also seen from Germany <a href="https://t.co/fTfS3jBkXD">pic.twitter.com/fTfS3jBkXD</a></p>— Jonathan McDowell (@planet4589) <a href="https://twitter.com/planet4589/status/1828547531569049792?ref_src=twsrc%5Etfw">August 27, 2024</a></blockquote> <script async src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script></div> <BR /><h3> Heute startet Mission</h3>Am heutigen Mittwoch will das Unternehmen SpaceX erstmals Astronauten in eine besonders hohe Umlaufbahn um die Erde bringen <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/spacex-startet-mission-in-700-kilometer-hoehe" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">(STOL hat berichtet). </a>Bei der für maximal fünf Tage geplanten Mission „Polaris Dawn“ sollen sich die vier Besatzungsmitglieder nach dem Start vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral bis zu 700 Kilometer von der Erde entfernen. Mit dem Satellitenabsturz habe das aber nichts zu tun, so Gruber.