Auch Geimpfte oder Personen, die bereits eine Infektion mit dem Coronavirus hinter sich haben, weisen derzeit vermehrt symptomatische Verläufe auf. <BR /><BR />Über 730.00 Menschen gelten in Italien derzeit als aktiv mit dem Coronavirus infiziert. Laut Daten des ISS sind diese Infektionen komplett auf die Omikronvariante zurückzuführen – zunehmend auch auf die ansteckenderen Subtypen BA.4 und BA.5. Nicht zuletzt darin dürfte der Grund für die Zunahme von rund 8 Prozent bei den Neuinfektionen zu suchen sein.<BR /><BR />Auffallend ist, dass in den vergangenen Tagen und Wochen symptomatische Coronafälle wieder häufiger auftreten. Selbst wenn die betroffen vollständig geimpft oder bereits genesen sind. Woran liegt das?<BR /><BR />Mehre Faktoren spielen dafür eine Rolle, „aber es ist augenscheinlich, dass das Virus mit den neuen Mutationen wieder einen Weg gefunden hat, um sich weiter auszubreiten“, erklärt Massimo Galli, Professor für Infektionskrankheiten an der Universität Mailand, im Gespräch mit der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“.<BR /><BR />Es sind also weiterhin die Mutationen, die den Umgang mit der Pandemie erschweren. Das Tückische daran: Mutationen lassen sich nicht vorhersehen und es ist davon auszugehen, dass auch nach BA.5 noch nicht Schluss ist. „Wir hoffen, dass das Virus allmählich seine Aggressivität verliert, aber auch hier haben wir keine absolute Gewissheit“, ergänzt Galli.<h3> Zahl der symptomatischen Fälle steigt – unübersichtliche Datenlage</h3>Weil derzeit viele Infizierte davon absehen würden, ihre Infektion beim Gesundheitsamt zu melden, sei die Datenlage unübersichtlich, was die symptomatischen Verläufe betreffe. Es lasse sich laut Galli aber eine Zunahme der symptomatischen Fälle erkennen.<BR /><BR />Zusammenhängen könnte dies einerseits mit der steigenden Zahl an Infektionen: Wenn sich mehr Menschen mit dem Virus infizieren, steigt auch die statistische Wahrscheinlichkeit, dass es mehr symptomatische Fälle gibt. Andererseits müsse man auch bedenken, dass die aktuellen Varianten sich deutlich vom „ursprünglichen“ Coronavirus unterscheiden, das Anfang 2020 für tausende Todesfälle in Italien gesorgt hat. BA.4 und BA.5 sind zwar ansteckender, rufen aber gleichzeitig auch weniger schwere Krankheitsverläufe hervor. <BR /><BR />Auch wenn es derzeit noch wenige Daten zu den neuen Varianten gibt, lassen sich doch einige Veränderungen feststellen, was den Verlauf und die Symptomatik nach einer Infektion mit den neuen Omikron-Subtypen betrifft. <BR /><BR />Laut Galli gingen aktuell Covid-Erkrankungen wieder vermehrt mit dem Verlust des Geschmacks- und Geruchssinnes einher. Auch die Atemwege würden wieder stärker in Mitleidenschaft gezogen, wenn auch ohne schwere Lungenentzündungen.<BR /><BR />Was die Belegung Krankenhausbetten betrifft, zeige sich derzeit noch keine bedenkliche Tendenz: Die Patienen werden zwar mehr, dies steht aber im Zusammenhang mit den steigenden Infektionszahlen. Wie Galli betont sei dies vor allem auch der Impfung zu verdanken, die trotz geringerem Infektionsschutz immer noch gut vor schweren Verläufen schütze.<BR />