Ob im Wald, auf Wanderwegen oder sogar Richtung Gipfel – immer häufiger sind dort auch Sportler auf zweirädrigen Fortbewegungsmitteln unterwegs. Mountainbikes, und nicht zuletzt die immer beliebter werdenden E-Bikes, boomen. Das hat auch die jüngste Astat-Studie zur lokalen Mobilität belegt, die aufzeigte, dass 12 Prozent der Südtiroler mittlerweile auf ein Elektrofahrrad zurückgreifen.<BR /><BR />Doch das freut nicht jeden – Konflikte am Berg scheinen vorprogrammiert zu sein. Laut der Alpinen Unfalldatenbank hatten die Südtiroler Bergrettungsorganisationen vom 1. Juni bis zum 31. August 775 Einsätze. 122 davon – rund 15,5 Prozent – waren Fahrradunfälle. Tendenz steigend. <BR /><BR />Der Landesleiter der Bergrettung Ernst Winkler sagt: „Es gibt zwar noch nicht übermäßig viele Radunfälle, aber man sieht immer mehr“. In 18 Unfällen waren E-Bikes involviert, also eine ziemlich kleine Zahl. Aber, so Winkler, „auch die E-Bike-Unfälle nehmen zu“. Von wachsenden Konflikten zwischen Wanderern und Radfahrern weiß der Bergrettungsleiter aber nicht zu berichten. „Es gibt vereinzelte Stellen, wo die beiden Gruppen immer wieder aneinanderstoßen, aber nicht, dass sie sich regelrecht bekämpfen.“<BR /><BR /> AVS-Präsident Georg Simeoni appelliert an das Verantwortungsbewusstsein und das aufeinander Rücksicht nehmen aller Teilnehmer. „Der Biker muss auf den Wanderer aufpassen und umgekehrt“, sagt er. Dann könne man auch ein gemeinsames Auskommen haben. <BR /><BR /><i>Bevor Sie weiterlesen, stimmen Sie ab!</i><BR /><BR /> <div class="embed-box"><div data-pinpoll-id="214687" data-mode="poll"></div></div> <BR /><BR /><b>Worauf Radfahrer achten sollten</b><BR /><BR />Immer wieder trifft man Biker auf Wegen an, die für sie eigentlich nicht geeignet sind. Simeoni meint dazu: „Bestimmte Strecken müssen für Radfahrer gesperrt werden, die sind tabu, z. B. ein Klettersteig“. Denn dort „stören“ sie. Das Radfahren auf diesen Strecken aber zu verbieten, reicht nicht aus. „Wenn man Verbote ausspricht, muss man sie auch dementsprechend kontrollieren und sanktionieren. Ansonsten macht es wenig Sinn“, so der AVS-Präsident. Immer wieder sehe er gesperrte Strecken, wo Radfahrer aber trotzdem unterwegs sind, ohne sich Gedanken zu machen. <BR /><BR />Ein großes Problem sind die Radrouten, die man im Internet oder in den sozialen Netzwerken finden kann. „Ein jeder meint dann, er kann diese Route fahren“, schildert Simeoni. Das müsse aber nicht für normale Wanderwege gelten. Achte man dort aufeinander, hätten alle auf dem Berg Platz. <BR /><BR />Zudem sei eine Herausforderung, dass mit den E-Bikes plötzlich viele auf die Berge kommen,die ihr Fahrrad unterschätzen. Simeoni sagt: „Das Schlimme an der ganzen Situation ist, dass die Menschen meinen, sie beherrschen das Gerät. Aber viele beherrschen es nicht und können nicht fahren.“ Deshalb müsse sich ein jeder auch Gedanken machen, wie er fahren kann. E-Biker hätten auch nicht so ein Gespür für die Natur und die Schwierigkeiten wie Mountainbiker. Der AVS bietet eigene Kurse an, wo Mountainbiker geschult werden. <BR /><BR /><b>E-Bikes: Runder Tisch gefordert</b><BR /><BR />Das schwierige Zusammenleben von Wanderern und E-Bikern war kürzlich Thema einer Aussprache von Volksanwältin Gabriele Morandell mit Maria Hochgruber Kuenzer, Landesrätin für Raumentwicklung und Landschaft. Laut Aussendung berichtete Morandell von Wanderern, die sich über E-Bikes auf schmalen Hochgebirgswegen oder steilen Berggipfeln beschweren. <BR /><BR />Kuenzer ergänzte, dass durch die verstärkte Präsenz der E-Bikes in der Natur und Landschaft auch die Belastung der Wanderwege stark zugenommen hat. Dementsprechend ist der Aufwand für die Wegehaltung in den Schutzgebieten gestiegen. <BR /><BR />„Fahren auf Forststraßen ist sicherlich in Ordnung, aber das Befahren von engen Wanderwegen sollten wir vermeiden“, sagt Kuenzer. Beide regen deshalb einen runden Tisch mit Ämtern und Verbänden an, wo Maßnahmen erörtert werden sollen, um den gegenseitigen Respekt zu erhöhen und die Sensibilität für die Landschaft zu stärken.<Rechte_Copyright></Rechte_Copyright><BR /><BR /><BR />