Freitag, 19. Mai 2023

Südtirols Bevölkerung wächst wieder an

Am 31.Dezember 2022 zählte Südtirol insgesamt 533.267 Einwohner: 651 mehr als im Vorjahr. Nachdem die Bevölkerung Südtirols im Jahr 2021 erstmals gesunken ist, deuten die vorläufigen Daten für 2022 wieder auf ein leichtes Bevölkerungswachstum hin. Dies berichtet Landesinstitut für Statistik Astat. Das stärkste Wachstum verzeichnen Meran, Brixen und Pfalzen.

Die Bevölkerung Südtirols wächst wieder an. - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Der Anstieg ist ausschließlich auf den positiven Wanderungssaldo zurückzuführen. Die Geburtenbilanz fällt jedoch aufgrund der deutlichen Zunahme an Todesfällen negativ aus, wie das Astat berichtet.

Südtirol zählt 533.267 Einwohner

Am 31.Dezember 2022 zählt Südtirol 533.267 Einwohner. Gegenüber dem Vorjahr steigt die Wohnbevölkerung um 651 Personen, was einer Zunahme von 1,2 Personen je 1000 Einwohner entsprich.

Der verhaltene Zuwachs ist ausschließlich dem positiven Wanderungssaldo (plus 1,2 je 1000 Einwohner) zu verdanken, wird aber vom negativen natürlichen Wachstum eingebremst. Nachdem Südtirols Geburtenbilanz im Jahr 2020 erstmals negativ (minus 0,5‰) ausfiel und sich im Jahr 2021 leicht erholte (plus 0,4‰), liegt ihr Wert im Bezugsjahr mit minus 0,6‰ erneut im negativen Bereich.

2022 wieder mehr Todesfälle als Geburten

2022 gibt es in Südtirol wieder mehr Todesfälle als Geburten: 4908 Lebendgeborenen stehen 5222 Todesfälle gegenüber. Die Geburten nehmen im Vergleich zum Vorjahr um 5,1% ab, die Todesfälle um 4,9% zu. Die Geburtenrate beträgt im Bezugsjahr 9,2 je 1000 Einwohner, die Sterberate 9,8‰.


Dennoch leben die Menschen hierzulande im Schnitt länger als im restlichen Staatsgebiet. Die Lebenserwartung bei der Geburt der Männer wird auf 81,3 Jahre und jene der Frauen auf 85,6 Jahre geschätzt. Auf gesamtstaatlicher Ebene liegt die Lebenserwartung der Männer bei 80,3 Jahren und jene der Frauen bei 84,8 Jahren.

Das Durchschnittsalter der Südtiroler Bevölkerung beträgt derzeit schätzungsweise 43,5 Jahre und damit fast 3 Jahre unter dem gesamtstaatlichen Durchschnitt von 46,4 Jahren.

Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden und Bezirken

Das Bevölkerungswachstum verläuft in den verschiedenen Gemeinden bzw. Bezirksgemeinschaften ungleichmäßig: Während Bozen sowohl ein Geburtendefizit als auch eine negative Wanderungsbilanz aufweist, haben die Bezirksgemeinschaften Burggrafenamt, Überetsch-Südtiroler Unterland und Wipptal zwar ein negatives natürliches Wachstum, aber Wanderungsüberschüsse zu verzeichnen. In den restlichen 4 Bezirksgemeinschaften wächst die Bevölkerung sowohl aufgrund der natürlichen als auch der Wanderungskomponente.


Die Wohnbevölkerung der Landeshauptstadt Bozen hat zum dritten Mal in Folge abgenommen. Betrug der Rückgang im Jahr 2021 noch minus 4,3 je 1000 Einwohner,
liegt dieser im Bezugsjahr bei minus 4,6‰. Auch in Bruneck ist die Bevölkerungszahl im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken (minus 1,0‰). Die Städte Meran und Brixen können hingegen einen Bevölkerungszuwachs vorweisen (je plus 7,6‰ und 3,9‰).

Die größten Wachstumsraten verzeichnen die Gemeinden Pfalzen (plus 33,0‰), Kurtinig a.d. Weinstr. (plus 23,9‰), Franzensfeste (plus 23,3‰) und Natz-Schabs (plus 22,0‰).

Insgesamt verzeichnen 54 Gemeinden einen Bevölkerungsrückgang wobei die Gemeinden Laurein (minus 24,9‰), Gargazon (minus 24,6‰), Schnals (minus 19,2‰) und Hafling (minus 18,7‰) im Verhältnis am stärksten betroffen sind.

Mehr als die Hälfte der Südtiroler Bevölkerung lebt im ländlichen Raum

Wie bereits in Vergangenheit erhoben, lebt mehr als die Hälfte (56,4%) der Südtiroler in ländlichen Gebieten, das heißt in einer der 109 Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern. Der Großteil dieser Gemeinden hat Dorfcharakter. 96 von 116 Gemeinden
verzeichnen weniger als 5000 Einwohner, nahezu ein Viertel aller Gemeinden (30) gehört der Größenordnung 1001bis 2000 Einwohner an. Die Gemeinden Altrei, Kuens, Laurein, Proveis und Waidbruck zählen weniger als 500 Ansässige.

Rund 232.400 Menschen wohnen in den Stadtgemeinden: 106.107 sind es allein in der Landeshauptstadt Bozen, auf die sich ein Fünftel der Gesamtbevölkerung konzentriert. Meran zählt aktuell 41.071 Bürgerinnen und Bürger (7,7% der Südtiroler Wohnbevölkerung). An dritter Stelle steht mit 22.816 Einwohnern Stadt Brixen (4,3%).

In den anderen Gemeinden städtischer Größenordnung (Leifers, Bruneck, Eppan a.d.W. und Lana) haben insgesamt etwa 62.400 Personen bzw. 11,7% der Südtiroler Bevölkerung ihren Wohnsitz.

Südtirols Bevölkerungsstruktur

Für eine genauere Auswertung der Bevölkerungsstruktur werden die Daten aus den Melderegistern aller Südtiroler Gemeinden herangezogen, die geringfügig von der amtlichen Bevölkerungsstatistik abweichen können.

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist weiblich: Die Zahl der in Südtirol lebenden Frauen übersteigt die Zahl der Männer um 5123 (271.106 zu 265.983). Anders ausgedrückt entfallen 98,1 Männer auf 100 Frauen.

Die Alterung der Gesellschaft schreitet auch hierzulande immer weiter voran. Ein Vergleich der letzten 20 Jahre zeigt deutlich, dass die Bevölkerung immer älter wird. Die Bevölkerungspyramide gibt einen Überblick über die Entwicklung der Altersstruktur der Bevölkerung sowie die Tendenzen in Bezug auf die Familienstandsänderungen, etwa spätere Eheschließungen oder häufigere Scheidungen.

39% der Südtiroler sind verheiratet (oder gesetzlich getrennt); 179 Männer und 126 Frauen leben in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft (zwischen Personen desselben Geschlechts) gemäß Gesetz Nr. 76/2016. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist ledig, wobei mehr Männer (55,4%) als Frauen (48%) noch unverheiratet sind. Von den fast 30.000 Verwitweten hingegen ist der Großteil weiblich: Die Zahl der Witwen (24.615) ist fast fünfmal so hoch wie jene der Witwer (5.257), da Frauen üblicherweise
jünger als ihre Ehepartner sind und ein höheres Lebensalter erreichen. Etwa 19.900 Personen sind geschieden. Da Männer stärker dazu tendieren, wieder zu heiraten, überwiegen auch hier die Frauen (11.403 gegenüber 8486).


Bei den Haushaltsstrukturen ist ein anhaltender Trend hin zu kleineren Familienformen zu beobachten. Als Folge des veränderten Heiratsverhaltens, des größeren Trennungs- und Scheidungsrisikos sowie der geschlechtsspezifischen Mortalität legen Einpersonenhaushalte und Teilfamilien zahlenmäßig zu, während Großfamilien langsam schwinden. Die durchschnittliche Haushaltsgröße hat sich in den vergangenen 5 Jahren nicht verändert und beträgt weiterhin 2,3 Mitglieder.


stol

Stellenanzeigen


Teilzeit






Teilzeit





powered by
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden