Übersät mit Kratzspuren ist der schwarze Lack der Motorhaube, Tatzenabdrücke und Schlamm vom Fell des Bären lassen erahnen, mit welcher Hartnäckigkeit er sich über das Auto hergemacht hat.
Was genau den Bären an dem Auto so gereizt hat, ist unklar. Eine Vermutung: Der süßliche Geruch der Kühlerflüssigkeit könnte das gewesen sein, was das Raubtier unter der metallenen Hülle gesucht hat.
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Oder hat der Bär einen Marder gewittert, der unter der Motorhaube Schutz gesucht hat? „Wir wissen es nicht. Bären ernähren sich zumeist vegetarisch“, sagt der Direktor der Abteilung Forstwirtschaft, Günther Unterthiner. „Das Verhalten des Bären hat uns überrascht.“ Ein solcher Fall sei bisher nicht bekannt.
Das Auto stand vor dem Oberberglerhof in Völser Ried. Das ist eine Streusiedlung mehrerer Höfe, die sich westlich von St. Anton bis ins Eisacktal auf der Ostseite des Flusses erstreckt.
„Man hat mir gesagt, der Bürgermeister hat keine Handhabe“
In Völs hat sich die Nachricht jedenfalls in Windeseile herumgesprochen. Bürgermeister Othmar Stampfer ist besorgt: „Wir sind machtlos. Mir ist gesagt worden, der Bürgermeister hat keine Handhabe.“Es war bekannt, dass sich ein Bär im Gebiet von Barbian herumtrieb. „Auch die Rittner hatten schon mit ihm zu tun. Er zieht weiter. Mittlerweile könnte er auch schon nach Kastelruth oder Gröden gewandert sein. Man muss einfach aufpassen“, seufzt Stampfer.
Welcher Bär es war, ist unklar
Förster haben am Auto DNA sichergestellt. „Die wird analysiert und dann sehen wir, ob wir schon irgendwo Spuren von diesem Bären gefunden haben“, erklärt Günther Unterthiner. „Die Bären, die durch Südtirol streifen, sind nicht besendert. Wir wissen also nicht mit Sicherheit, ob es der Bär war, der schon einmal in Barbian Spuren hinterlassen hat.“Wer kommt für den Schaden auf?
Wer kommt nun für den Schaden am Auto auf? Für Nutztierrisse gibt es ja bekanntlich eine Entschädigung vom Land, bei Autounfällen mit Wildtieren schaut der Eigentümer durch die Röhre – wie sieht es in Fällen wie diesem von Völser Ried aus?Abteilungsdirektor Günther Unterthiner sagt: „Am Dienstag wird die Landesregierung darüber beraten, ob es entsprechende Entschädigungen geben wird.“ Das sei eine politische Entscheidung, „verwaltungstechnisch haben wir aber schon in diese Richtung gearbeitet“, sagt er. „Wenn ich mein Auto ordnungsgemäß abstelle und ein Tier, das nicht reguliert werden kann, Schäden verursacht… Irgendjemand muss den Schaden ersetzen.“