Seit 1976 betreibt Familie Zischg eine Würstelbude in Naturns. „Großvater Oswald ist mit einem Dreiradler als Würstelbude in Naturns herumgefahren. Als er krank wurde, hat Onkel Sepp den Dreiradler übernommen“, erzählt Patrick Zischg, in dritter Generation Würstelbudenbetreiber in Naturns.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1020384_image" /></div> <BR />Onkel Sepp tat sich 1983 mit seinem Bruder Hans, Patrick Zischgs Vater, zusammen. Sie errichteten einen fixen Stand. Dennoch klapperten sie noch einige Zeit zum Halbmittag die Naturnser Firmen mit dem Dreiradler ab, um ihre Würstel an den Mann und die Frau zu bringen. Patrick Zischg stieg 2014 als Aushilfe ein und führt seit dem Tod des Onkels 2017 mit seinem Vater den Betrieb. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1020387_image" /></div> <BR />„Wir sind mit Currywurst mit Pommes und hausgemachter Mayonnaise beim WuHa (Wurst Hans Anm.d.Red.) groß geworden“, schmunzelt Bürgermeister Zeno Christanell. „Es ist die beste Currywurst weit und breit.“<h3> Täglich 15 Kilogramm Mayonnaise</h3>„Unsere Mayonnaise ist überall bekannt und sehr beliebt“, ergänzt Patrick Zischg. „Sie ist unser Aushängeschild. Manche kommen nur wegen der Mayonnaise.“ Das Geheimrezept dafür hütet Patricks Mutter Carmen. Sie produziert die Mayonnaise 3 mal pro Woche zu Hause. Die Würstelbude braucht davon täglich 15 Kilogramm. „In guten Wochen verkaufen wir 1000 Würstel“, rechnet Patrick Zischg vor, „rund 40.000 Würstel pro Jahr.“ Dabei achtet Familie Zischg auf Qualität und Regionalität. Die Würstel, Burger und Schnitzel kommen von einer Metzgerei im Vinschgau. Aber es gibt auch vegane Burger.<BR /><BR /><embed id="dtext86-64391255_quote" /><BR /><BR />Die Würstelbude Naturns hat von 10 bis 22 Uhr geöffnet. „40 bis 50 Prozent unseres Geschäfts machen wir abends“, erzählt der Juniorchef. Seit Corona ist Take-away stärker nachgefragt. An Sonntagen wird die Würstelbude erst wieder öffnen, wenn ein vierter Mann gefunden ist. Auch die Zischgs spüren den Arbeitskräftemangel.<BR /><BR />Die Würstelbude Naturns ist Kult. „Wir haben Stammgäste von Bozen bis zum Reschen“, erzählt Hans Zischg stolz. Viele Vereine fahren auf dem Rückweg von Veranstaltungen noch bei der Würstelbude vorbei. Auch Promis wie der Landtagsabgeordnete Sepp Noggler und Altlandeshauptmann Luis Durnwalder gehören zu den Gästen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1020390_image" /></div> <BR />„Ich erinnere mich, dass es nach dem Krampusumzug immer gratis Würstel für uns Krampusse gab“, blickt Christanell zurück und gesteht: „Wir Jungen haben oft die doppelte Portion Currywurst mit Pommes gegessen. Heute wäre ich danach ko.“<BR /><BR />„Wir haben Kunden, die viel essen“, schildert Patrick Zischg. „Der Rekord liegt bei 7 Schweinswürsten hintereinander. Der Kunde hat gesagt, dass er davor eine Pizza gegessen hat.“ Zuerst eine Wurst und dann ein Schnitzel mit Pommes sei bei den Jungen aber nicht unüblich.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1020393_image" /></div> <BR />Neue Kunden kann die Würstelbude nun vom neuen Naturparkhaus Texelgruppe, das nebenan entstanden ist und die Gegend deutlich aufwertet, gewinnen. „Kulinarik und Bildung passen gut zusammen“, meint der Bürgermeister.<h3> Bürgermeister: Mutiger Schritt</h3>Dem Naturparkhaus hat die Würstelbude auch ihr elegantes Aussehen zu verdanken. Stand sie zuvor auf einem Areal, auf dem sich zuerst eine Tankstelle und dann ein Parkplatz befunden hat, so hat sie nun ein architektonisch anspruchsvolles Gebäude neben sich, dem sie sich angepasst hat. Die Würstelbude wurde Teil eines Gesamtkonzepts von Architekt Roberto Pauro. „Die Familie Zischg war sehr mutig“, unterstreicht der Bürgermeister. Sie finanzierte sich den Bau des Würstelstandes selbst – einen Überbau für ihren Stand mit Toiletten. Beim Architekten habe es mehr Überzeugungsarbeit gebraucht, bis er von der Synergie überzeugt gewesen sei, und das Gebäude für die Würstelbude geplant habe, schmunzelt Christanell. „Architekt Pauro ist inzwischen auch unser Kunde“, lacht Patrick Zischg. „Wir sind eine Luxusbude mit bodenständigen Preisen.“