Sonntag, 29. Oktober 2023

Zivilschutzstatus Alfa ausgerufen – Hochwassergefahr in Südtirol

Die Bewertungskommission der Agentur für Bevölkerungsschutz hat den Zivilschutzstatus Alfa ausgerufen. Von Montag Mittag bis Dienstag sind teils flächendeckend große Regenmengen zu erwarten.

Erneut sind hohe Pegelstände zu erwarten, im Bild die Etsch bei Tramin (Archivbild). - Foto: © FFW Tramin

Klaus Unterweger, Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz, hat am frühen Sonntagnachmittag die Bewertungskonferenz Zivilschutzstatus einberufen, um die Auswirkungen der vorhergesagten Niederschläge zu analysieren.

Die Mitglieder der Kommission waren sich einig: Die Voraussetzungen für Zivilschutzstatus Alfa - Aufmerksamkeit - liegen vor.

Regierungskommissariat, Feuerwehren, Bürgermeister, Autobahngesellschaft und Staudammbetreiber werden von Amts wegen informiert und die Behörden und freiwilligen Zivilschutzorganisationen in erhöhte Bereitschaft versetzt.

Spitze des Hochwasserereignisses am Dienstag Mittag

„Aus heutiger Sicht dürfte am Dienstag Mittag die Spitze des Hochwasserereignisses erreicht sein und die Pegelstände anschließend wieder langsam sinken“, sagt Willigis Gallmetzer, Direktor des Landeswarnzentrums. Für Dienstag ist ein mäßiges Gefährdungspotential für Hochwasser mit der Warnstufe Orange für einen Großteil des Landes vorhergesagt.


Im Landeswarnzentrum hat man den Wetterbericht stets im Blick. - Foto: © lpa/mac



Günther Geier vom Landeswetterdienst berichtete, dass von morgen, Montag, Mittag, bis übermorgen, Dienstag, Nachmittag landesweit mit Niederschlägen zu rechnen ist - im Durchschnitt sind 40 bis 60 Millimeter pro Quadratmeter prognostiziert, mit Spitzen von bis zu 80 Milimetern muss in einigen Landesteilen gerechnet werden. Die Schneefallgrenze bleibt bei 2800 bis 3000 Metern; erst am Dienstag Früh könnte die Schneefallgrenze auf knapp unter 2000 Meter fallen.

Pegelanstiege

Roberto Dinale vom Amt für Hydrologie und Stauanlagen verwies auf das Hochwassermodell, welches für alle Wasserläufe im Land einen Pegelanstieg berechnet hat - teilweise könnte dieser Pegel kritisches Niveau erreichen, so dass auch infrastrukturelle Präventionsmaßnahmen notwendig sein könnten. Diese wurden heute jedoch noch nicht in konkrete Erwägung gezogen - morgen Mittag soll aufgrund der aktuellen Wettermodelle eine Neubewertung von aufwändigen Vorsichtsmaßnahmen und der Risiken aus Bevölkerungsschutzsicht vorgenommen werden.

„Ich bedanke mich für die raschen Einschätzungen der Mitarbeiter. Jedes Amt der Agentur für Bevölkerungsschutz stellt an allen Tagen des Jahres rund um die Uhr einen Bereitschaftsdienst. Ich stehe in ständigem Kontakt mit den Kollegen in den südlichen Provinzen und Regionen, die auch entsprechende Warnungen ausgesprochen haben - immerhin könnte es sich bei dem bevorstehenden Ereignis für unser Land um ein fünfjähriges Ereignis handeln“, sagt der für Bevölkerungsschutz zuständige Landesrat Arnold Schuler.

Alle Beteiligten werden vorgewarnt

Der landesweite Zivilschutzstatus wird von Zero-Normalzustand auf Alfa-Aufmerksamkeit hochgestuft, das bedeutet: Ein aus Sicht des Zivilschutzes relevantes Ereignis steht bevor und erfordert eine eingehende Beobachtung.

Alle Beteiligten werden vorgewarnt und können die notwendigen Vorkehrungen treffen. Auch die Bevölkerung wird auf das bevorstehende Ereignis aufmerksam gemacht, damit es sie nicht unvorbereitet trifft.

Alles zum Wetter in Südtirol erfahren Sie auf der STOL-Wetterseite.

lpa/stol

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