Freitag, 19. Januar 2024

„Lebendig trauern“

Der Tod und Verlust eines geliebten Menschen - eines Vaters, einer Mutter, eines Kindes oder einer anderen besonders nahestehenden Person - ist ein einschneidendes Lebensereignis, das Betroffene ganz unterschiedlich erleben und entsprechend unterschiedlich verarbeiten.

Bildtext (v.l.n.r.): Ulrike Rehmann, Gabriela Mair am Tinkhof, Sepp Dariz (BNF-Obmann), Tanja Fischer und Nadia Kofler

Die Trauer ins Leben zu integrieren ist ein langer Prozess, der aber sehr wichtig ist und oft auch von Außenstehenden gut unterstützt werden kann. Die Vorstandsmitglieder des „Bäuerlichen Notstandsfonds – Menschen helfen“ haben die Bedeutung der Trauerbegleitung bereits vor einigen Jahren erkannt und bieten - sofern gewünscht - Hinterbliebenen und insbesondere Kindern betroffener Familien eine professionelle und einfühlsame Begleitung an.

Nun wird dieses Angebot mit dem neuen Projekt „Lebendig trauern“ ausgebaut: Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 16 Jahren erhalten dabei die Gelegenheit, sich für jeweils einen Tag in verschiedenen Landesteilen an ausgewählten Orten zu treffen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbindet etwas sehr Bewegendes: Sie alle haben den Tod eines ihnen nahestehenden Menschen erlebt. Begleitet werden diese Treffen von einem Team von ausgebildeten Trauerbegleiterinnen. Sie gehen bei den vier Treffen, die über das ganze Jahr verteilt sind, auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen behutsam und einfühlsam ein.

Kinder und Jugendliche trauern anders

Der Verlust eines nahestehenden Menschen verändert das Leben eines Kindes oder Jugendlichen grundlegend. Trauer ist dann die natürliche Reaktion, sie ist allerdings sehr individuell. Kinder trauern anders als Jugendliche und die wieder anders als Erwachsene.

Wer den Verlust eines geliebten Menschen erlebt hat, darf darüber reden und seinen Gefühlen und Gedanken Ausdruck verleihen. Neben solchen Gesprächen ermöglichen je nach Alter vor allem kreative und spielerische Methoden den Kindern und Jugendlichen, die veränderte Familiensituation anzunehmen und sich mit Gleichaltrigen mit ähnlichen Erfahrungen auszutauschen. An besonderen Orten können sie viel Zeit in der Natur verbringen und lernen zudem Rituale kennen, mit denen sie die schönen Erinnerungen an die Verstorbenen pflegen lernen. Trotz allem dürfen aber auch Freude und Lachen in der Gruppe Platz haben. Das ist wichtig, trotz der Trauer.



Bevor das erste Treffen stattfindet, ist ein Vorgespräch mit der Familie vorgesehen. Bei Interesse wird auch eine Erwachsenenrunde angeboten, um sich über Erfahrungen und Bedürfnisse auszutauschen.

Der Bäuerliche Notstandsfonds – Menschen helfen

Der „Bäuerliche Notstandsfonds – Menschen helfen“ (BNF) verfolgt seit seiner Gründung vor 30 Jahren den Zweck und das Ziel, unverschuldet in Not geratene Personen und Familien aller Sprachgruppen, die in Südtirol ansässig sind, zu beraten und/oder finanziell zu unterstützen, um Notsituationen überwinden zu können.

Neben Krankheit, Unfall, Invalidität, Brand und anderen Katastrophenfällen, zählt der Tod zu den häufigsten traumatischen Erfahrungen, in denen Menschen eine diskrete, schnelle und unbürokratische Hilfe benötigen. Der Bäuerliche Notstandsfonds – Menschen helfen bietet auch in diesen Fällen Unterstützung an, zum Beispiel mit professioneller Trauerbegleitung wie im Projekt „Lebendig trauern“.

Das Projektteam „Lebendig trauern“: Tanja Fischer, Nadia Kofler, Gabriela Mair am Tinkhof, Ulrike Rehmann

Termine & Veranstaltungsorte
Samstag, 23. März 2024: Hotel Masatsch, Oberplanitzing (bei Kaltern)
Samstag, 08. Juni 2024: Gompm Alm, Schenna
Samstag, 05. Oktober 2024: Reiterhof Pichlerhof, Elvas (bei Brixen)
Samstag, 07. Dezember 2024: Kulturzentrum, Toblach

Dauer
10.00 bis 17.00 Uhr

Kosten
Ein Tag 65 Euro; ab dem 2. Familienmitglied 35. Verpflegung inklusive

Weitere Infos und Anmeldung
Gabriela Mair am Tinkhof, Tel. 329 2640804, [email protected]
Nadia Kofler, Tel. 393 2814685, [email protected]

stol

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