Dienstag, 5. Dezember 2023

Autonomie leben und managen: Exkursion von Studierenden der FH Kärnten nach Bozen

Für 25 Jahre stand er an der Spitze der Südtiroler Landespolitik. Und nicht nur das: jeden Tag war er für alle Bürger persönlich zu sprechen, ab 6 Uhr morgens in seinem Büro. Was er dabei alles erlebt, aber vor allem wie er als Landeshauptmann die Autonomie Südtirols geprägt hat, konnte am Montag, 4. Dezember 2023 eine Delegation von Studierenden der Fachhochschule Kärnten an der Eurac Research in Bozen hautnah erfahren. Begleitet wurde die studentische Delegation von Frau Prof. Kathrin Stainer-Hämmerle, renommierte Politologin aus Österreich.

Studentische Delegation aus Kärnten zu Besuch in Bozen mit v.r. L.-Abg. Harald Stauder, Josef Bernhart (Eurac Research), Landeshauptmann a.D. Luis Durnwalder (5.v.r.) und Prof. Kathrin Stainer-Hämmerle (6.v.r.) sowie Eurac-Autonomie-Experte Marc Röggla (3.v.l.) (Foto: Melanie Gross/Eurac Research) © ugc / Josef Bernhart - Foto: © Josef Bernhart

Man muss Menschen mögen, um einen solchen Politikstil zu pflegen, wie ich das gemacht habe, sagte Luis Durnwalder. Er habe sicherlich fast nur für die Politik gelebt und auch manchmal übertrieben, aber am Ende habe er es immer gerne gemacht. Jedenfalls lassen sich die Erfolge sehen, im ganzen Land. Und dass Südtirols Autonomie, die sein Vorgänger Silvius Magnago hart erkämpft hatte, mit Leben erfüllt und sichtbar wurde, ist ihm zu verdanken. Dazu zählen auch Forschungs- und Bildungseinrichtungen wie die Eurac Research sowie die Freie Universität Bozen. Marc Röggla, Leiter des Center for Autonomy Experience an der Eurac ergänzte aktuelle Daten und Fakten, vor allem was die Sprachgruppenregelung betrifft.



Auch der Neo-Landtagsabgeordnete und langjährige Bürgermeister der Gemeinde Lana war als Diskutant mit dabei und zollte dem Altlandeshauptmann großen Respekt. Seine Generation der neu in den Landtag gewählten Abgeordneten müsse nun die Autonomie absichern und wo nötig und möglich so gestalten, dass sie ein Erfolgsmodell bleibe, so Harald Stauder. In einer Gemeinde sei man als Bürgermeister täglich gefordert und angesprochen, ähnlich einem Landeshauptmann. Das kann zwar anstrengend sein, aber auch schön, da man viele positive Rückmeldungen von Bürgerseite erfährt. Und als gelerntem Politiker würde einem das auch ein bisschen fehlen, so Harald Stauder. Die Diskussionsrunde mit den Experten aus Praxis und Wissenschaft wurde von Josef Bernhart moderiert, der an der Eurac das Institut für Public Management stellvertretend leitet. Und so waren sich am Ende alle einig: der spannende Austausch sollte in jedem Fall fortgesetzt werden, egal ob in Kärnten oder in Südtirol.



Neben der Diskussionsrunde an der Eurac Research besuchten die Kärntner Studentinnen und Studenten auch die Gemeinde Bozen, das Wasserkraftwerk St. Anton, das als modernstes E-Kraftwerk Europas gilt sowie die Baustelle des WalterPark, die aufgrund der Entwicklungen rund um den österreichischen Investor René Benko aktuell besonders im Mittelpunkt des medialen Interesses steht.

josef bernhart

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