Das Wichtigste ist das Engagement der Bürgerinnen und Bürger, so Manfred Mayr, seines Zeichens Bürgermeister der Kleingemeinde Kurtinig im Südtiroler Unterland, die sich gerne als Klein-Venedig präsentiert. Viele reden von Nachhaltigkeit, aber am Ende zählen die Taten, ergänzt der Bürgermeister. Deshalb wurden nun nach einem kürzlich erfolgten Auftaktworkshop konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Nachhaltigkeit in der Gemeinde Kurtinig erarbeitet. Und das alles in einem sogenannten Markenentwicklungsprozess, also in einem Projekt, das auf den Stärken der Gemeinde aufbaut und diese partizipativ weiterentwickelt. Wissenschaftlich begleitet wird die Gemeinde dabei von der Eurac Research und Universität Innsbruck.
In dem Treffen von ausgewählten Vertreterinnen und Vertreter aus Kurtinig vor Ort am Samstag, 8. Juli 2023 wurden zahlreiche Punkte angesprochen, die zeigen, dass Nachhaltigkeit ein 360o-Thema ist. Es geht um die Ökologie, Wirtschaftsentwicklung und soziale Aspekte gleichermaßen. Immer im Sinne einer langfristigen Entwicklung, die auch zukünftigen Generationen eine hohe Lebensqualität ermöglicht. Beispiele sind die Mobilität, Kinder- und Seniorenbetreuung, Müllvermeidung, Luftqualität, nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung sowie ein nachhaltiger Tourismus. Und was ist konkret zu tun? Hierzu einige der genannten Beispiele: Ausbau der Fahrradmobilität, Verbesserung der Betreuungseinrichtungen, Mülltrennung und -vermeidung, eine unterirdische Verlegung von Stromleitungen, Einsatz alternativer Energiequellen und Förderung regionaler und biologischer Produkte.
Die Gemeinde Kurtinig will dabei mehr, als nur Klein-Klein vorgehen, sondern strebt sogar eine Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit an. Angesichts des demografischen Wandels will Kurtinig nämlich neue Formen der Seniorenbetreuung anbieten, da die Wege in der Gemeinde kurz und eben sind, wie kaum anderswo in Südtirol. Eine konkrete Idee, die auf der Einzigartigkeit der Gemeinde aufbaut, ganz nach dem Motto: Kapieren, nicht kopieren.