Mir ist es eingefallen, während ich Fahrrad fuhr, soll Albert Einstein einmal gesagt haben und dass das Leben wie ein Fahrrad sei, bei dem nur die Vorwärtsbewegung Gelichgewicht garantiere.
Ganz in diesem Geiste fand an der Wirtschaftsfakultät (SOWI) der Universität Innsbruck eine grenzübergreifende Fachveranstaltung statt. Kooperationspartner waren die Europäische Akademie (Eurac Research) Bozen, das Gemeindenetzwerk Gemnova, die Tourismusberatung Max2 und die Euregio Tirol-Südtirol-Trentino.
Die hochkarätig besetzte Veranstaltung wurde von Professor Kurt Promberger eröffnet und vom ehemaligen Tiroler Sportlandesrat Thomas Pupp moderiert. Auch Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer steuerte eine Grußbotschaft bei, zumal aktuell für den Sport in der Tiroler Landesregierung zuständig.
Leadership-Lektionen vom härtesten Radrennen der Welt
Beim Impulsreferat von Professor Kurt Matzler, renommierter Leadership-Experte an der SOWI und Finisher des Race Across America 2022, ging es um die Lektionen vom härtesten Radrennens der Welt. Dabei zeigte Prof. Matzler anhand seiner eigenen Erfahrung auf, wie wichtig ein klares Ziel, Teamwork und konsequentes Arbeiten sind, auf dem Rad und abseits davon.
So konnte er die schwierigsten Momente des Rennens nur überwinden, weil er sich den größeren Zweck seines Vorhabens immer wieder vor Augen führte, nämlich Spendengelder zur Ausrottung der Kinderlähmung zu sammeln. Nur dieses Ziel ließ ihn durchhalten, aber auch immer wieder kleine Zwischenziele waren wichtig, von den Verpflegungsstationen bis zu den wenigen Stunden Schlaf auf den insgesamt 4.800 km und 52.000 Höhenmetern des Rennens. Am Ende könne jeder so eine Leistung erbringen, wenn Ziel, Motivation und Team passen, zeigte sich Prof. Matzler überzeugt.
Radsport und -mobilität in der Euregio
In den anschließenden Statements von Professor Martin Schnitzer von der Sportuniversität Innsbruck und Josef Bernhart von Eurac Research Bozen ging es um die Themen Radmobilität, nachhaltige Gemeindeentwicklung und den Mehrwert von Sportgroßveranstaltungen, beispielsweise die Rad WM 2018 in Innsbruck. Am Ende waren sich alle Experten einig, dass es kaum ein gesellschaftliches Problem gibt, zu dem nicht das Fahrrad eine Lösung beisteuern kann.Die Eurac in Bozen hat dazu Daten und Fakten gesammelt und hält diese auf ihrer Homepage aktuell, u.a. zur Anzahl von RadfahrerInnen, Radunfällen und der wirtschaftlichen Bedeutung der Radmobilität. Diese hat vor allem touristische und gesundheitliche Effekte, die in Italien auf über sechs Milliarden Euro pro Jahr geschätzt werden.