Sonntag, 16. Juli 2023

Philipp Genetti: „Ich bin nicht auf die Palme zu bringen“

Philipp Genetti (31) ist Kulturschaffender, Journalist, Publizist, Diplomhotelier und Geschäftsführender Präsident der Meraner Festspiele. Heute stellt er sich den Fragen der STOL-Redaktion und sagt auf die Frage, welches Talent er gern hätte: „Noch eines? Ich habe mit denen, die ich bereits besitze, schon zu tun genug. Wenn ich in meinen Leben nur einen Teil davon verwirklichen kann, bin ich froh.“

Philipp Genetti ist geschäftsführender Präsident der Meraner Festspiele, die derzeit oberhalb der Gärten von Schloss Trauttmansdorff „Die Widerspenstigen“ aufführen.

Welcher Versuchung können Sie nicht widerstehen?
Die gibt es nicht.


Dafür fühle ich mich zu alt….
Noch einmal auf der ORF Bühne zu stehen und in der Sendung „ORF Die Große Chance“ um den ersten Platz zu singen.


Wofür geben Sie zu viel Geld aus?
Was ich ausgebe, gebe ich sinnvoll aus. Das kann viel oder wenig sein. Aber bestimmt nie zu viel.


Was steht schon zu lange auf Ihrer To-Do-Liste?
Bürokratische Hürden unseres Landes zu überwinden.


Warum haben Sie sich zuletzt verspätet?
Wenn, dann garantiert nur deshalb, weil ich eine Arbeit zuerst noch zu 100 Prozent erledigen wollte, weil ich im Stau stand oder weil ich ein Gespräch nicht unhöflich abbrechen wollte.


Welches Talent würden Sie gerne besitzen?
Noch eines? Ich habe mit denen, die ich bereits besitze, schon zu tun genug. Wenn ich in meinen Leben nur einen Teil davon verwirklichen kann, bin ich froh.


Worüber haben Sie zuletzt herzhaft gelacht?
Ich lache immer dann herzhaft, wenn ich merke, dass es etwas zu Lachen gibt. Es ist nur leider zu selten.


Womit bringt man Sie auf die Palme?
Als Mensch, der den Ausgleich sucht, bin ich nicht auf eine Palme zu bringen. Ich suche vielmehr den Konsens und verfolge die Kunst des Verstehens und der Vermittlung noch immer besser zu erlernen.


Der wichtigste Rat, den ich je bekommen habe, ist … 
Mich doch mal ernsthaft mit der Frage nach dem Sinn des Lebens auseinanderzusetzen.


Wann hatten Sie zum ersten Mal das Gefühl mächtig zu sein?
Mächtig wäre man, wenn man Gott wäre. Da ich das nicht bin, hatte ich auch noch nie dieses Gefühl.


Wann haben Sie sich ohnmächtig gefühlt?

Ohnmächtig fühle ich mich – wie viele Menschen in unseren Gesellschaften –, wenn man merkt, dass Franz Kafka mit seinen Erzählungen nicht falsch lag.

Mit wem würden Sie gerne einen Kaffee trinken?
Das mache ich bereits fast jeden Morgen zusammen mit meiner Frau.

Wenn Sie eine Sache auf der Welt verändern dürften: Was wäre das?
Ich würde jedem Menschen sagen, dass es später ist, als er denkt.

Auf was könnten Sie in Ihrem Leben nicht verzichten?
Auf die Liebe, den Respekt, die Ehrlichkeit und das Vertrauen zu den Menschen, alles andere wäre die Hölle.

Der aufregendste Moment in Ihrem Leben war?
Als ich begriff, dass wir auf dieser Welt nicht ewig leben und deshalb gut daran tun, uns auch über das Leben danach Gedanken zu machen.

Ihr größter Wunsch?
Gutes zu tun.


Ihre schönste Erinnerung?
Als ich spürte, was wahre Liebe ist.


Was möchten Sie gerne vergessen?
Dass es auch Menschen gibt, die an einem friedlichen Zusammenleben gar nicht interessiert sind.


Wobei haben Sie geschwindelt?
Dazu fällt mir im Moment nichts ein.


Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gerne dabei gewesen?
Als Carl Wolf in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg mit seinen „Meraner Volksschauspielen“ Tausende Besucher aus aller Welt nach Meran lockte und die mit großer Begeisterung Bilder der Geschichte Tirols auf der Bühne sahen.

stol

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