Freitag, 27. Oktober 2023

Rücktritt: Obfrau Zoderer kehrt den Freiheitlichen den Rücken

Bei den Landtagswahlen gelang es den Freiheitlichen zwar ihre beiden Mandate im Landtag zu halten, mit dem Ergebnis von 4,9 Prozent konnte allerdings niemand zufrieden sein. Obfrau Sabine Zoderer hat als Spitzenkandidatin den Einzug in den Landtag verpasst. Nun zieht sie Konsequenzen: In einem offenen Brief tritt sie von ihrem Amt als Obfrau zurück und kündigt auch ihre Parteimitgliedschaft. Dabei spart sie nicht mit Kritik an der Parteispitze.

Sabine Zoderer ist nicht mehr Obfrau der Freiheitlichen. Auch ihre Parteimitgliedschaft hat sie gekündigt. - Foto: © Freiheitliche

Sabine Zoderer hatte erst Anfang Februar das Amt als Obfrau der Freiheitlichen von Andreas Leiter Reber übernommen. So kurz vor den Landtagswahlen war dies ein überraschender Wechsel an der Spitze der Partei.

„Ich habe stets versucht mein Bestes zu geben und mich nach bestem Wissen und Gewissen dieser Aufgabe gewidmet. Gerne hätte ich die Partei mit neuem Schwung belebt und sie gemeinsam mit euch zu einer attraktiven und glaubwürdigen Alternative geformt. Leider ist mir dies nicht mehr möglich. Bei der jüngsten Vorstandsitzung wurde ich von mehreren Vorstandsmitgliedern aufgefordert, ein Zeichen zu setzen und von meinem Amt zurückzutreten. Dieser Forderung komme ich nach und teile hiermit meinen Rücktritt als Obfrau der Freiheitlichen Partei mit heutigem Datum und sofortiger Wirkung mit“, schreibt die 43-Jährige in einem offenen Brief an die Mitglieder und Wähler der Freiheitlichen.

„Menschliche Kälte hat sehr weh getan“

In dem Schreiben betont Zoderer auch, „dass mir die menschliche Kälte und die vielen unfairen Vorwürfe, die mir während der jüngsten Parteisitzung entgegengebracht wurden, persönlich sehr weh getan haben.“

Ihre „begrenzte politische Erfahrung, ihre beruflichen und familiären Verpflichtungen und die damit verbundenen Stärken und Schwächen“ hätten alle Vorstandsmitglieder gekannt. Daher sei Zoderer äußerst überrascht gewesen, dass ihr über 4 Stunden „schwerste Vorhaltungen an ihrer Person und Amtsführung gemacht worden seien.“

„Anscheinend war seit meinem Amtsantritt niemand aus dem Parteivorstand ehrlich oder mutig genug seine Kritik, die Mängel oder Verbesserungsvorschläge bei einer Sitzung oder einem persönlichen Gespräch vorzubringen oder auf Versäumnisse hinzuweisen, damit ich oder am besten wir gemeinsam an Verbesserungen arbeiten hätten können. Wir haben im Vorstand alles gemeinsam entschieden und im Wahlkampfteam alle wesentlichen Entscheidungen zur Abstimmung gebracht“, betont Zoderer.

Zoderer kündigt Mitgliedschaft

„Wenn eine Partei Verluste einfährt, gehören personelle Konsequenzen an der Führungsspitze durchaus dazu. Diese sollten jedoch in gegenseitigem Respekt getroffen werden. Aufgrund der völlig überzogenen und unmenschlichen Art und Weise wie ich von Ulli Mair, Pius Leitner und anderen Vorstandsmitgliedern zum Rücktritt gedrängt wurde, kündige ich auch meine Mitgliedschaft“, fährt Zoderer in ihrem Schreiben fort.

Abschließend bedanke sie sich bei allen Parteimitgliedern und den vielen Menschen außerhalb, die sie bisher unterstützt hätten und mit denen sie an politischen Ideen und Verbesserungen arbeiten konnte. „Ein besonderer Dank geht an die vielen Wähler und Sympathisanten, die mir in den letzten Jahren ihr Vertrauen auf Gemeinde- und Landesebene geschenkt haben. Mein Interesse an den vielen Herausforderungen vor denen wir als Land, als Familien und Bürger stehen ist genauso ungebrochen wie meine Begeisterung für die politische Arbeit.
Mit oder ohne den Freiheitlichen - ich wünsche unserem Land alles Gute für die Zukunft“, so Zoderer abschließend.

Alles rund um die Landtagswahlen finden Sie hier.

stol

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