Diese neue Empfehlung ist in einem neuen Rundschreiben, unterzeichnet vom Direktor der Präventionsabteilung, Giovanni Rezza, enthalten. Sowohl der Oberste Rat für Gesundheit als auch die italienische Pharma-Behörde hatten sich im Vorfeld für diese Methodik ausgesprochen. <BR /><BR />Die Grundannahme hierbei ist, dass Personen, die die Infektion bereits durchgemacht haben und als geheilt gelten, auch eine gewisse Immunität gegen Sars-Cov2 entwickelt haben und nicht unbedingt eine 2. Impfdosis benötigen. Mit dieser Methode ließen sich nicht nur Impfstoff sparen, sondern auch unnötige Nebenwirkungen für Geheilte verhindern. Denn: Die Rate der systemischen Reaktionen bei Genesenen nach einer Impfung ist im Gegensatz zu jenen, die die Krankheit noch nicht durchgemacht haben, laut ersten Studien deutlich erhöht.<BR /><BR />Daher wurden nun die Voraussetzungen geschaffen, dass diese Personen nicht unbedingt 2 Mal geimpft werden müssen, die erste Dosis wird ihnen in einem gewissen zeitlichen Abstand zur Infektion verabreicht. <BR /><BR /><b>Voraussetzungen und Ausnahmen</b><BR /><BR />Das Rundschreiben stellt klar, dass „die Verabreichung einer Einzeldosis des Impfstoffs“ gegen Covid-19 bei Personen mit „früherer Infektion mit SARS-CoV-2 (bei symptomatischem oder asymptomatischem Verlauf)“ in Betracht gezogen werden kann, „vorausgesetzt, die Impfung wird mindestens 3 Monate nach der dokumentierten Infektion und vorzugsweise innerhalb von 6 Monaten nach derselben durchgeführt.“<BR /><BR />Die Möglichkeit einer Einzeldosis gilt jedoch nicht für Personen mit besonderen gesundheitlichen Problemen: „Jene, die eine Immunschwäche haben, sind von dieser Regelung ausgeschlossen, da es bei diesen Personen nicht möglich ist, den immunologischen Schutz durch die SARS-CoV-2-Infektion und seine Dauer vorherzusagen, wird daher empfohlen, mit dem vorgeschlagenen Impfschema fortzufahren, d. h. mit der doppelten Dosis der drei bislang verfügbaren Impfstoffe. <BR /><BR />Die Empfehlungen des neuen Rundschreibens sind jederzeit modifizierbar und das Ministerium betont, dass „sie einer Überprüfung unterzogen werden könnten, wenn Varianten von SARS-CoV-2, die sich durch ein besonderes Risiko der Reinfektion auszeichnen, auftauchen und sich ausbreiten sollten“.<BR /><BR /><b>Italiens Impfplan – 500.000 Dosen für Südtirol</b><BR /><BR />Laut Angaben des Gesundheitsministeriums erwartet Italien von April bis Juni 55 Millionen Dosen Impfstoff. 7,3 Millionen entfallen auf den Impfstoff Johnson & Johnson, der kurz vor seiner Zulassung in der EU steht und nur einmal verabreicht werden muss. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/suedtirol-im-kampf-gegen-corona-welcher-impfstoff-kommt-wann" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Mit 18 Millionen pro Monat wären dies 3 Mal mehr als von Dezember bis Ende Februar. Auf Südtirol würden von den 55 Millionen anteilsmäßig zur Bevölkerung 0,8 Prozent – also 500.000 Dosen Impfstoff entfallen, was ein gewaltiger Schub nach vorne wäre.</a><BR /><BR />Innerhalb eines Monats will Italien die Zahl der täglich geimpften Personen auf 200.000 verdoppeln. Ziel sei es, bis Ende des Sommers die Herdenimmunität zu erreichen.<BR /><BR />Mithilfe des Zivilschutzes soll in den nächsten Monaten die Zahl der täglich durchgeführten Impfungen gesteigert und schrittweise auf 600.000 pro Tag erhöht werden. 300.000 Mitglieder des Zivilschutzes sollen Impfungen auch in Betrieben ermöglichen.<BR /><BR /><b>Italien will eigenen Impfstoff produzieren</b><BR /><BR />Industrieminister Giancarlo Giorgetti bekräftigte zudem den Willen der Regierung, in Italien ein Zentrum für die Forschung von Medikamenten und Vakzinen mit privaten und öffentlichen Investitionen aufzubauen. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/italien-will-in-6-monaten-mit-impfstoff-produktion-starten" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Italiens Pharmaindustrie verfüge über das notwendige Know-How dazu, hieß es in Rom.</a><BR /><BR />