Freitag, 9. Februar 2024

Zu viele Wobi-Wohnungen stehen leer

Der Mieterschutz schlägt Alarm wegen der immer akuteren Wohnungsnot und fordert rasches Handeln: Die etwa 300 leer stehenden Wobi-Wohnungen in Bozen sollten rasch für die Vermietung bereitgestellt werden.

Fordern rasche Maßnahmen gegen die Wohnungsnot: Mieterschutz-Präsident Maurizio Surian (im Bild, Mitte) mit den Präsidiumsmitgliedern Dodo Detassis (links) und Alexander Pancheri (rechts). - Foto: © Matteo Groppe

Das Land sollte mehr Geld für den Bau von Wobi-Wohnungen bereitstellen, und es sei ein runder Tisch einzurichten, wo Landespolitiker, Bürgermeister sowie Vertreter von Wohnungseigentümern, Mietern, Arche-KVW usw. sich treffen sollten, um gemeinsam nach Lösungen gegen die Wohnungsnot zu suchen.

Laut dem Mieterschutz ist der Bedarf an Wobi-Wohnungen gestiegen: Es gebe 20 Prozent mehr Ansuchen. Für diese Bedürftigen müssten endlich Wohnungen bereitgestellt werden. Das Problem dabei: Das Wobi benötige viel Zeit für die Generalsanierung von leer stehenden Wohnungen, weil dafür langwierige Ausschreibungen notwendig seien.

Nicht immer brauche es aber eine Generalsanierung für diese leeren Wohnungen – oft würde ein neuer Anstrich reichen und Familien könnten einziehen, meint der Mieterschutz. Diese Wohnungen müssten zudem dem demografischen Wandel angepasst werden: Die Single-Haushalte nehmen zu, deshalb sollten diese Wohnungen verkleinert werden, sodass mehrere Einzelpersonen Wohnraum finden.

Dem Wohnbauinstitut fehlt es an Geld

Dem Wohnbauinstitut fehle es an Geld: In einigen Fällen stünden Grundstücke und Projekte bereit, ebenso ungenutzte Immobilien wie etwa ein leeres, ehemaliges Heim – aber dann mangle es an Geld vom Land, um daraus Mietwohnungen für bedürftige Familien zu errichten. Unter Landeshauptmann Luis Durnwalder stellte das Land noch doppelt so viel Geld für den Wohnbau bereit, meint der Mieterschutz.

Für Mieterschutz-Präsident Maurizio Surian hat die Landesregierung mit der Einführung der Super-GIS von mindestens 2,5 Prozent für leer stehende Wohnungen keinen Erfolg im Kampf gegen die Wohnungsnot erzielt. Es sei zudem nicht nachvollziehbar, dass Wohnungseigentümer für touristisch vermietete Wohnungen wie etwa über die Plattform Aribnb nur ein Bruchteil an GIS bezahlen (0,56 Prozent).

Wenig Verständnis für Garantiefonds zum Schutz der Vermieter

Der Mieterschutz hat wenig Verständnis dafür, dass die Landesregierung in der vergangenen Legislaturperiode einen Garantiefonds zum Schutz der Vermieter eingerichtet hat, welcher für 2022-24 eine Zuweisung von 2,5 Millionen Euro zur Deckung der entstehenden Kosten vorsehe. Vielmehr sollte es einen Fonds geben für Fälle von unverschuldeter Zahlungsunfähigkeit bei Mietern.

Der Mieterschutz spricht sich weiters dafür aus, dass das Land vermehrt als Bauträger auftreten sollte – diese Wohnungen sollten die Bürger dann mieten oder auch kaufen können.

hof

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