Quereinsteigern den Berufseintritt erleichtern, flexible Beschäftigungsmodelle schaffen: Das Land sei gefordert, alles Erdenkliche zu tun, um zu verhindern, dass Betreuungseinrichtungen für Menschen mit Behinderung aus Personalnot zusperren müssen. Eltern und Verantwortliche von Tagesstätten hatten Alarm geschlagen <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/werden-nicht-mehr-alle-dienste-aufrechterhalten-koennen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">(STOL hat mehrfach berichtet)</a>.<BR /><BR />Viele langjährige Mitarbeiter stemmten sehr viel, sagen alle: Doch die Kraft gehe nach 2 Jahren der Covid-Ausnahmesituation, Suspendierungen impfunwilliger Kollegen und angesichts allgemein schlechter werdender Bedingungen bei vielen zu Ende.<BR /><BR />„Ich bin schon 32 Jahre im Dienst, war erst Behindertenbetreuerin, dann wurde ich mit Zusatzaufgaben einer Sozialbetreuerin gleichgestellt“, berichtet Leitner. „Wir haben damals alle mit Direktberufung angefangen und die Ausbildung berufsbegleitend gemacht. Das ist wunderbar gegangen.“ Die qualifizierten Mitarbeiter hätten die Neueinsteiger an die Hand genommen: „Das hat wunderbar funktioniert, die Stimmung war gut. Die Leute, die angefangen haben, waren sehr motiviert.“ <BR /><BR /><b>„Seit 2015 ist es bergab gegangen“</b><BR /><BR />Seit einer Reform im Jahr 2015 ist diese unkomplizierte Art der Anstellung nicht mehr möglich: „Von da an ist es mit dem Personal bergab gegangen“, sagt Leitner. „Wir sind in einer Notsituation: Auch wenn die Begründung für die großen Hürden bei der Anstellung die Steigerung der Qualität in der Betreuung ist – wegen des Personalmangels nimmt diese automatisch ab. Das Land muss jetzt reagieren.“<BR /><BR />Teilschließungen, Einrichtungen, die nur an 3 Tagen in der Woche offen haben, seien keine Lösung: „Die Eltern sind überfordert. Und wir Mitarbeiter natürlich auch: Wir müssen nun in der Werkstatt und im Heim parallel arbeiten, sind nirgends richtig drin.“ Vorher habe sie zum Beispiel ausschließlich in der betreuten Werkstatt Dienst getan. „Da hatte man einen roten Faden bei der Arbeit, man konnte die Betreuung ganz anders machen als jetzt“, sagt sie. Nun müssten sich die Mitarbeiter zwischen den unterschiedlichen Bereichen aufteilen: „Wir wechseln uns ab, sind seltener gemeinsam im Dienst. Teambesprechungen sind rar geworden.“ <BR /><BR />Sie wendet sich mit ihrer Bitte an das Land: „Wir müssen diese Sackgasse verlassen. Wenn wir bis nächsten Sommer warten müssen, geht viel Qualität verloren.“<BR />