Dienstag, 24. Oktober 2023

25 Jahre „Roter Hahn“, 25 Jahre gelebte Gastfreundschaft

Der „Roter Hahn“ wird 25: Seit einem Vierteljahrhundert fördert der Südtiroler Bauernbund unter diesem Qualitätssiegel Urlaub auf dem Bauernhof - und das mit Erfolg. Die Nächtigungen nehmen stetig zu. Doch Qualität habe ihren Preis, dies müssten Betriebe in ihrer Preisgestaltung berücksichtigen, wenn es sich weiterhin lohnen soll, hieß es am Dienstag bei der Fachtagung zum Urlaub auf dem Bauernhof.

Das Qualitätssiegel „Roter Hahn“ wird heuer 25 Jahre alt. - Foto: © Frieder Blickle

Von:
Josef Bertignoll
Auf Tausenden Höfen im ganzen Land ist er zumeist vor dem Eingang oder auf der Hausfassade zu finden: Die Rede ist vom „Roten Hahn“. Das Qualitätssiegel hat der Südtiroler Bauernbund (SBB) 1998 ins Leben gerufen, um Zu- und Nebenerwerb auf Südtirols Bauernhöfen zu fördern, unter anderem durch Urlaub auf dem Bauernhof.

„Urlaub auf dem Bauernhof hat sehr viel dazu beigetragen, dass Landwirtschaft weiterexistiert. Ohne diesen Nebenerwerbszweig hätten viele Höfe zusperren müssen“, sagte Leo Tiefenthaler, Landesobmann des SBB bei der Fachtagung der „Roter Hahn“-Betriebe.

Das Falscheste wäre ein Hotel zu imitieren
Hans J. Kienzl


Auch die Qualität der Höfe und die angebotenen Leistungen hätten in den Jahren immer mehr zugenommen, bestätigte Hans J. Kienzl, Leiter der Abteilung Marketing im Südtiroler Bauernbund. „Der Kern unseres Angebotes muss aber immer der Bauernhof bleiben. Dies dürfen wir nicht vergessen“, sagte Kienzl. „Das Falscheste wäre ein Hotel zu imitieren, für das buchen uns die Gäste nicht“.

Mehr Mut bei Preisgestaltung

Eines der Themen der diesjährigen Fachtagung war die Preisgestaltung. „Bauernhöfe können, dürfen und müssen mutiger in der Gestaltung ihrer Preise sein“, sagte der Unternehmensberater und diesjährige Referent Stefan Brida von Kohl und Partner.

Die hohe Nachfrage seitens der Gäste und die großen Investitionen, welche man unternimmt, um die Qualität des Betriebes zu steigern, legitimieren, die Preise anzupassen. Aber auch die Inflation, die steigenden Zinsen und die Kostenentwicklung im Energiesektor ließen nichts anderes zu, als die Preise nach oben zu schrauben. „Von 2019 bis 2022 waren im Schnitt mindestens 15 Prozent Preissteigerung notwendig, um die Inflation abzufangen“, erklärte Brida.

Anstatt aber alle 10 Jahre die Preise zu erhöhen, wäre es laut dem Experten sinnvoller jedes Jahr die Preise anhand des Verbraucherpreisindexes um rund 2 bis 3 Prozent zu erhöhen. Zudem rät der Unternehmensberater, die Preise auch nach Saisonzeiten zu differenzieren.

Empathie: Aus Gästen Fans machen

Auch der richtige Umgang mit Gästen stand bei der Fachtagung im Fokus. Empathie, das Erkennen von Wünschen und Bedürfnissen anderer Personen, sei einer der Kernkompetenzen der Dienstleistungsberufe, sagte die Vortragende Greti Ladurner, Strategiecoach aus Eppan.

Seit der Corona-Pandemie sei der Wunsch der Urlauber, mit den Gastgebern in Beziehung zu treten, stärker geworden. „Die Leute wollen während ihres Aufenthalts Teil der Gemeinschaft werden und in das bäuerliche Leben eintauchen“, sagte Ladurner.

Umso wichtiger sei es deshalb, Begegnungsräume zu schaffen „und das sowohl durch Erlebnisse als auch durch physische Räume, wie Gemeinschaftsräume“, sagte Ladurner.




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