Freitag, 17. November 2023

Die Strompreise in Südtirol – Der Vergleich

Die Verbraucherzentrale Südtirol hat einen neuen Vergleich der Strom- und Gastarife lokaler und gesamtstaatlicher Anbieter durchgeführt. Für den Vergleich wurden die aktuellen Angebote zum einen direkt auf den Internetseiten der Anbieter recherchiert, und zum anderen aus dem Vergleichsportal von ARERA entnommen. Hier die Ergebnisse.

Die Verbraucherzentrale Südtirol hat einen neuen Vergleich der Strom- und Gastarife lokaler und gesamtstaatlicher Anbieter durchgeführt. - Foto: © HELMUT FOHRINGER

Stromvergleich

Der Vergleich zeigt eine Kostenschätzung für die kommenden 12 Monate für einen Musterhaushaltskunden mit folgenden Eigenschaften: Wohnsitz in Bozen, Jahresverbrauch von 2700 Kilowattstunden (kWh) und Leistung von 3 Kilowatt (kW). Es wurden mehr als 20 Strom-Tarife auf dem freien Markt verglichen, alle mit variablen Preisen.

Hier der Vergleich:


Der Vergleich zeigt außerdem die Kostenschätzung für den Strom-Tarif auf dem geschützten Markt für den gleichen Musterhaushalt (derzeit 884,68 Euro). Für die meisten Haushaltskunden endet der geschützte Markt bekanntlich im Jänner nächsten Jahres, sofern keine neuen Verlängerungen gewährt werden. Die Kosten im geschützten Markt sind im laufenden Quartal gegenüber dem dritten Quartal um ca. 18 Prozent gestiegen.

Sparpotenzial

Der Kostenunterschied zwischen dem besten und dem schlechtesten der erhobenen Tarife beträgt mehr als 400 Euro pro Jahr. Dieses Sparpotenzial zeigt deutlich, wie wichtig es ist, sich über die Kosten der einzelnen Angebote zu erkunden, bevor man sich für einen neuen Anbieter und/oder ein neues Angebot entscheidet.

Preise: nach PUN indexiert oder Fix-Raten (Pauschalpreis)

Die VZS hat hauptsächlich variable Angebote mit indexiertem Preis, mit Basisparameter nationaler Einheitspreis (PUN - Prezzo Unico Nazionale) erhoben, da sie im Durchschnitt günstiger als Fixpreis- oder Pauschalpreisangebote (in der Regel für 12 Monate) sind.

Die meisten Angebote mit variablen Preisen nehmen den durchschnittlichen monatlichen PUN als Referenzpreis. Bei einem solchen Tarif schwankt der Preis der Stromrechnung (auf monatlicher Basis) entsprechend der Strompreisentwicklung auf dem Großhandelsmarkt.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass alle an den PUN gebundenen Angebote gleich sind, da zu den Kosten der Energiekomponente noch weitere Kosten dazu kommen, die im Ermessen des Lieferanten liegen, sowie Transportkosten und Steuern. Sorgfältig zu überprüfen sind die Kommerzialisierungs-Kosten, die von Lieferant zu Lieferant stark variieren können (Unterschiede von bis zu 500 Prozent).

Eines der wichtigsten Dokumente für eine bewusste Entscheidung bei der Auswahl des richtigen Angebots ist nach wie vor die „Vergleichbarkeitstabelle“ der einzelnen Angebote.

Der Trend

Während der durchschnittliche PUN im Oktober im Vergleich zu den Vormonaten gestiegen war (Ausbruch des Krieges in Israel), ist der durchschnittliche PUN in diesem Monat rückläufig und liegt bei etwa 0,104 Euro/kWh - fast der Hälfte des im Oktober 2022 verzeichneten Preises von 0,211 Euro/kWh.

Die anhaltenden geopolitischen Spannungen sogen jedoch für Unsicherheit, und könnten die Energie- und Gaspreise in den kommenden Monaten erheblich beeinflussen. Preiserhöhungen sind in den kommenden Monaten daher nicht auszuschließen.

Der Gaspreisvergleich

In diesem Vergleich wurde eine Kostenschätzung für die nächsten 12 Monate für eine Methangasversorgung durchgeführt. Es wurden etwa 10 Angebote auf dem freien Markt und die Kostenschätzung des geschützten Tarifs verglichen.

Hier der Vergleich:



Der Vergleich ergab eher enttäuschende Ergebnisse: Das erkennbare Sparpotenzial zwischen dem günstigsten Angebot auf dem freien Markt und dem Tarif des geschützten Marktes ist kaum nennenswert – maximal 20 Euro pro Jahr.

Die wenigsten Angebote auf dem freien Markt können mit dem Tarif des geschützten Marktes konkurrieren. Das Problem dabei ist, dass dieser Tarif bald gar nicht mehr zur Verfügung stehen wird.

stol

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