Wenn bekannte Persönlichkeiten in den sozialen Medien ihre Reichweite nicht nur dazu nutzen, um ihren Alltag mit den Fans zu teilen, sondern auch Produkte zu bewerben, spricht man von Influencer-Marketing. Diese Art Werbung zu schalten hat in den vergangenen 5 Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. <BR /><BR />So sind in Deutschland die Ausgaben der Unternehmen für Influencer-Marketing laut Statista Research zwischen 2017 und 2023 von 94 Mio. auf 570 Mio. Euro gestiegen. Und auch hierzulande hat sich die Werbestrategie bei vielen Hoteliers und Geschäften zu einem bewährten Instrument etabliert. <h3> Besonders junge Zielgruppen werden angesprochen</h3>Dass diese Art von Werbung besonders Jugendliche anspricht, zeigt eine jüngste Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung. Bei einer Umfrage unter 1000 Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren gab die Hälfte von ihnen an, ein Produkt gekauft zu haben, das von einem Influencer beworben wurde. <h3> Mehr Transparenz gefordert</h3>Influencer, die gewohnheitsmäßig für Produkte oder Dienstleistungen werben, werden nach europäischem Recht ähnlich wie Verkäufer eingestuft. Daher müssen auch Influencer ihre Beiträge mit Werbecharakter als solche kennzeichnen. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="991432_image" /></div> <BR /><BR />Trotzdem erkennen viele Verbraucher nicht sofort, dass hinter gewissen Beiträgen seines Stars womöglich gesponserte Werbung steckt. Der Grund: Bisher genügt es, Werbung als Hashtag unterhalb des Beitrags zu kennzeichnen (zum Beispiel #ADV, #werbung). <h3> Gefahr von „Deepfake“ steigt</h3>Neben der oft mangelnden Transparenz seien „Deepfakes“ – das heißt durch künstliche Intelligenz manipulierte Videos, Audios oder Bilder – eine weitere wachsende Gefahr für Konsumenten. Dieses Phänomen breite sich auch innerhalb des Influencer-Marketings aus und sei deshalb sehr besorgniserregend, weil es möglicherweise dazu benutzt werden kann, Kooperationen mit Influencern zu zeigen, die scheinbar offiziell sind, aber in Wirklichkeit gefälscht sind, warnt das Europäische Verbraucherzentrum in Bozen (EVZ). <BR /><BR />So sorgte kürzlich ein Fall in Italien für Aufsehen, als ein berühmter italienischer Trap-Musiker auf der Plattform TikTok angeblich alte Verschwörungstheorien wiederbelebte. Die Stimme war allerdings von einer künstlichen Intelligenz erzeugt worden und das Video eine Fälschung.<BR /><BR />Das EVZ rät daher darauf zu achten, dass die Beiträge auf den offiziellen Kanälen der Influencer gepostet wurden, und zu überprüfen, ob eine Zusammenarbeit zwischen Influencer und Unternehmen angekündigt und entsprechend kommuniziert wurde. Jede Diskrepanz könnte ein Zeichen für eine mögliche Manipulation sein.<BR /><BR />Generell könnten eine unnatürliche Mimik, ein leerer Blick sowie unlogische Schatten im Gesicht Merkmale für ein manipuliertes Video oder Bild sein. Ob diese kleinen „Schönheitsfehler“ auch noch in Zukunft zu sehen sind, bleibt abzuwarten. Eher ist davon auszugehen, dass dank ausgefeilter Technik der Unterschied zwischen echten und unechten Inhalten kaum erkennbar wird. <BR /><BR />Nach dem jüngsten Skandal um den Social-Media-Star Chiara Ferragni wächst auch in Italien die Forderung nach neuen Regeln für Influencer. <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/nach-skandal-um-chiara-ferragni-neue-regeln-fuer-influencer" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Lesen Sie hier mehr. </a>