Auslöser für den Schub waren wegen Angebotssorgen. Es werde befürchtet, dass ein Streik von Arbeitern in einigen Flüssiggasanlagen in Australien zu Lieferengpässen beim sogenannten LNG-Gas führen könnte, hieß es am Markt.
Als weiterer Grund wurden Aussagen von EON-Chef Leonhard Birnbaum genannt. In einem Interview mit „Bloomberg Television“ hatte der CEO von Deutschlands größtem Energieversoger betont, „die Krise ist noch nicht vorbei“. Man müsse weiter sparsam bleiben. „Dies ist der beste Weg, um die Erschwinglichkeit für die Kunden zu gewährleisten und auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Gesellschaft und Wirtschaft zu erreichen“, so Birnbaum.
„Sichere und nachhaltige Energie hat ihren Preis“
Grundsätzlich befindet sich der Gaspreis seit Ende des vergangenen Jahres in einem Abwärtstrend, wenngleich es immer mal wieder Preissprünge gab. Trotz des aktuell kräftigen Anstiegs liegt der Preis für europäisches Erdgas weiterhin deutlich unter dem Niveau, das er kurz vor Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 hatte.Allerdings hatte Erdgas vor dem Jahr 2021 im Großhandel durchgehend merklich weniger als 20 Euro je MWh gekostet.
EON geht davon aus, dass die Energiepreise im Großhandel dauerhaft höher bleiben als vor der Krise. „Ich halte das für nahezu ausgeschlossen, dass wir in naher Zukunft zurückkommen auf die Preise, die wir 2017/18/19 vor Pandemie und Ukraine-Krieg hatten“, sagte der Finanzvorstand von EON, Marc Spieker, der Deutschen Presse-Agentur. „Sichere, nachhaltige Energie hat ihren Preis, und das wird erstmal so bleiben.“