Freitag, 27. Oktober 2023

Goldgelbe Vergilbung breitet sich aus

In Südtirols Weinbergen macht sich die Goldgelbe Vergilbung immer weiter breit: Laut Erhebungen des Konsortiums Südtirol Wein hat sich die Zahl der befallenen Rebstöcke im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Und: Erstmals wurde die Krankheit auch im Vinschgau nachgewiesen.

Ein Symptom für die Goldgelbe Vergilbung ist die sektorielle oder vollständige Verfärbung der Blätter.

Bereits zum dritten Mal hat das Konsortium Südtirol Wein ein Monitoring-Projekt finanziert, im Rahmen dessen Weinberge auf Vergilbungskrankheiten kontrolliert wurden.

Im Laufe des Sommers haben Mitarbeiter der Südtiroler Qualitätskontrolle – beauftragt vom Konsortium und koordiniert vom Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau – knapp 2300 Erhebungen in 931 Betrieben durchgeführt. Insgesamt wurden dabei rund 3 Millionen Reben kontrolliert.

Die ersten ausgewerteten Daten sind für die Weinbaufachleute beunruhigend: Bei 12.400 Reben wurden Symptome von Vergilbungskrankheiten festgestellt. Auch wenn dies auf den ersten Blick wenig scheinen mag, ist die Veränderung zum letzten Jahr doch evident: Wurden 2022 noch bei 0,24 Prozent der kontrollierten Rebstöcke Symptome festgestellt, waren es heuer bereits 0,42 Prozent.

Der Befall hat sich damit in nur einem Jahr knapp verdoppelt. Im Schnitt wurden in Chardonnay- und Ruländer-Anlagen pro Hektar 27 befallene Reben entdeckt, in Lagrein-Anlagen immerhin noch 20.

Erstmals Befall im Vinschgau gemeldet

Parallel zum Monitoring werden seit Jahren symptomatische Rebstöcke am Versuchszentrum Laimburg molekularbiologisch untersucht. Der Grund: Symptome der Goldgelben Vergilbung und Symptome der Schwarzholzkrankheit lassen sich optisch nicht unterscheiden.

Bis 20. Oktober wurden 740 Blattproben von Rebstöcken mit Symptomen von Vergilbungskrankheiten analysiert, 97 davon waren nachweislich von der Goldgelben Vergilbung befallen – darunter auch erstmals solche aus dem Vinschgau.

Auch hier ist ein markanter Anstieg festzustellen. Während 2019 noch gerade einmal 3 Prozent aller symptomatischen Fälle auch tatsächlich auf die Goldgelbe Vergilbung zurückzuführen waren, waren es in diesem Jahr bereits 13 Prozent.

Sofort Roden

Gerade angesichts der beunruhigenden Entwicklung appelliert das Konsortium Südtirol Wein an alle Bauern, Rebstöcke mit typischen Krankheitssymptomen samt den Wurzeln zu roden. Dies müsse vorsorglich geschehen, also auch, wenn noch nicht festgestellt wurde, ob es sich nun um die Goldgelbe Vergilbung oder die Schwarzholzkrankheit handelt.

„Zudem ist wichtig, dass neben dem Monitoring des Konsortiums Südtirol Wein jeder Bauer selbst seine Anlagen unter Kontrolle hält, nachdem das Projekt nicht alle Sorten und Anlagen flächendeckend erfassen kann“, schreibt das Konsortium Südtirol Wein in einer Aussendung.

stol

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