Zur Erinnerung: 2022 hatte die Inflation in Südtirol kräftig angezogen, um ab Herbst und bis Jahresende ihren Gipfel von über 12 Prozent zu erreichen. Die Preise sind zwar auch im Oktober 2023 – im Jahresvergleich – von einem hohen Niveau aus weiter angestiegen, aber nicht mehr so stark. 2,4 Prozent bedeuten eine doch deutliche Abschwächung; zuletzt bewegte sich die Teuerungsrate in Südtirol im September 2021 unter 3 Prozent.
Bozen über dem Italien-Schnitt
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Italienweit betrug die Inflationsrate im Oktober nur 1,7 Prozent und Bozen zählt noch immer zu den Städten mit den höchsten Preisanstiegen im Stiefelstaat. Nur Venedig, Neapel, Perugia und Mailand verzeichneten im Oktober höhere Jahreswerte. Dahinter folgt auf Platz 5 ex aequo mit Triest die Südtiroler Landeshauptstadt.„Es liegt am Basiseffekt“
Der Grund für die allgemein stark gesunkene Inflation liegt laut Luciano Partacini vom Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) der Handelskammer Bozen fast ausschließlich an einem statistischen Effekt, den sogenannten Basiseffekt, im Bereich Energie. „Leider, muss ich dazusagen. Im Vorjahr sind nämlich zwischen September und Oktober die Preise beim Ausgabenkapitel Wohnung, Wasser, Energie und Brennstoffe nach oben geschnellt. Deshalb ist die Inflationsrate im Jahresvergleich im Oktober deutlich geringer als noch im September.“ Vereinfacht gesagt: Hohes Ausgangsniveau, niedrigere Inflationsrate.„Diesen Basiseffekt werden wir in Südtirol in den nächsten Monaten eher nicht mehr sehen, weil sich die Energiepreise nach Oktober 2022 nicht weiter erhöht haben. Dann könnte es durchaus passieren, dass die Inflationsraten vorübergehend wieder leicht nach oben gehen.“
Wie dem auch sei: „Insgesamt sehen wir schon eine Abschwächung der Dynamik. In Italien geht man mittlerweile für 2024 von einer Jahresinflation von 2,4 und für 2025 von unter 2 Prozent aus. Diesem Trend werden wir auch in Südtirol folgen“, so Partacini.