Inflation und Preissteigerungen haben italienische Verbraucher vor allem im letzten Drittel des Jahres 2022 vor enorme Herausforderungen gestellt. Der Beginn des neuen Jahres birgt laut italienischen Verbraucherverbänden wenig Hoffnung auf Besserung. Sie rechnen im Schnitt mit 2435 Euro an Mehrausgaben, die italienischen Familien im Jahr 2023 stemmen müssen.<BR /><BR />Zustande kommt diese Summe durch verschiedene Faktoren: Die Erhöhung der Autobahnmaut, die erneut gestiegenen Preise für Benzin und Diesel, höhere Ticketpreise für Bus und U-Bahn im öffentlichen Nahverkehr.<BR /><BR />Wie der Verbraucherverband „Assoutenti“ vorrechnet, wurden Tickets für den öffentlichen Nahverkehr etwa in Neapel bereits vor einigen Monaten von 1 Euro auf 1,20 Euro erhöht; in Mailand wird die Fahrkarte ab dem 9. Januar 2,20 Euro kosten, was einer Erhöhung um 20 Cent entspricht. In Parma beträgt die Erhöhung 10 Cent, der Preis für eine einfache Fahrt steigt von 1,50 Euro auf 1,60 Euro. In Rom wird der Preis ab August 2023 von derzeit 1,50 auf 2 Euro steigen, was einer Erhöhung von 33 Prozent entspricht.<h3> Autobahn und Treibstoff kosten mehr Geld</h3>Die steigenden Preise im öffentlichen Nahverkehr stehen im Einklang mit der Erhöhung der Mautgebühr auf Autobahnen, für die „Autostrade per l'Italia“ zuständig ist. Seit dem 1. Jänner sind diese bereits um 2 Prozent angestiegen, weitere 1,34 Prozent kommen ab 1. Juli dazu.<BR /><BR />So steigt laut Berechnungen von „Assoutenti“ beispielsweise die Mautgebühr für die Strecke Rom nach Mailand von 46,5 Euro im Jahr 2022 auf derzeit 47,3 Euro und erreicht im Juli 48 Euro, was einer Erhöhung um 1,5 Euro entspricht.<BR /><BR />Doch auch wer die Autobahn meidet, muss im Jahr 2023 mit Mehrausgaben für Fahrten mit dem Auto einplanen. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/rabatt-auf-verbrauchsteuer-ausgelaufen-spritpreise-steigen-deutlich-an" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Wie berichtet,</a> ist mit dem 1. Jänner der Rabatt auf Benzin und Diesel ausgelaufen; die Verbrauchssteuer auf Treibstoff erreicht damit wieder das Niveau vom 21. März 2022 und sorgt dafür, dass an der Zapfsäule im Schnitt knapp 20 Cent mehr pro Liter zu Buche stehen.Rund 366 Euro mehr werden Familien in Italien laut „Assoutenti“ für das Tanken ausgeben als noch im Vorjahr.<h3> Mehrausgaben von über 2400 Euro</h3>„Im Bereich Verkehr werden die Italiener im Jahr 2023 einen echten Rückschlag erleiden“, sagt der Präsident von „Assoutenti“, Furio Truzzi, gegenüber der Nachrichtenagentur Ansa. „Das Schlimmste ist, dass es sich um völlig ungerechte Preiserhöhungen handelt, bei denen die Verbraucher die Rechnung für die derzeitige Wirtschaftskrise bezahlen müssen“, betont Truzzi und erklärt, dass die Entscheidung der Regierung Meloni, die Senkung der Verbrauchssteuern nicht zu verlängern, falsch sei. Vor allem weil die Erhöhung der Listenpreise an den Zapfsäulen werde zu kaskadenartigen Preiserhöhungen für Waren und Dienstleistungen in allen Sektoren führen. <BR /><BR />In der Tat rechnet Codacons mit Mehrausgaben von 2435 Euro pro Familie im Jahr 2023 in Italien. Mögliche Erhöhungen der Strom- und Gasrechnungen seien dabei nicht berücksichtigt, warnt der Verbraucherverband.