Montag, 31. Juli 2023

Italiens Wirtschaft schrumpft

In der Euro-Zone ist die Wirtschaftsleistung im Frühjahr etwas stärker als erwartet gewachsen. Im zweiten Quartal hat das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vormonat um 0,3 Prozent zugelegt. Italien hingegen enttäuscht mit einem Minus von 0,3 Prozent.

Die italienische Wirtschaft hat ihre Phase des überdurchschnittlichen Wachstums beendet. - Foto: © shutterstock

Im ersten Quartal hatte die Wirtschaft im Euroraum noch stagniert. Im vierten Quartal 2022 war die Wirtschaft sogar um 0,1 Prozent geschrumpft. Die Daten beziehen sich auf die 20 Länder der Euro-Zone. Kroatien war zum Jahreswechsel beigetreten.

Im Jahresvergleich legte die Wirtschaft im Zeitraum April bis Ende Juni um 0,6 Prozent zu. Volkswirte hatten mit 0,5 Prozent gerechnet. Die Wirtschaftsentwicklung in den großen Ländern der Euro-Zone zeigte laut den Eurostat-Daten deutliche Unterschiede. So ist die Wirtschaft in Frankreich um 0,5 Prozent und in Spanien um 0,4 Prozent gewachsen. In Deutschland stagnierte die Wirtschaft. Die italienische Wirtschaft schrumpfte hingegen um 0,3 Prozent.

„Italien mit größerem Produktionsrückgang“

Die Zeit der wirtschaftlichen Outperformance Italiens ist vorbei, schreibt die Ökonomin Franziska Palmas von Capital Economics in einer Notiz.
Das Land scheint auch anfälliger als andere in der Eurozone für steigende Zinssätze zu sein – aufgrund des hohen Verschuldungsgrades und der hohen Anteils an variabel verzinsten Darlehen. „Italien schneidet nicht mehr besser ab als seine Konkurrenten, und wir glauben, dass das Land in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 einen deutlicheren Produktionsrückgang erleben wird als die anderen großen Volkswirtschaften der Eurozone“, so Palmas.

Inflation sinkt

Die Inflation in der Euro-Zone sinkt indes weiter. Die jährliche Inflationsrate im Euroraum wird im Juli 2023 auf 5,3 Prozent geschätzt, gegenüber 5,5 Prozent im Juni. Laut der von Eurostat veröffentlichten Schnellschätzung sinkt zwar die österreichische Teuerungsrate auf 7,0 Prozent, gegenüber 7,8 Prozent im Juni. Im Vergleich mit anderen Eurozonen-Ländern zählt die heimische Inflationsrate aber weiterhin zu den höchsten.

Der Preisauftrieb schwankt stark unter den Euro-Staaten: Für die Slowakei (10,2 Prozent) und Kroatien (8,1 Prozent) fielen die Schätzungen am höchsten aus, während die geschätzte Teuerung in Belgien (1,6 Prozent) und Luxemburg (2,0 Prozent) niedrig war. Deutschland liegt mit 6,5 Prozent über dem Durchschnitt, ebenso Italien mit 5,7 Prozent.

Weiter im Sinken befinden sich im Euroraum im Juli die Energiepreise: Sie gingen im Jahresvergleich um 6,1 Prozent zurück, nach minus 5,6 Prozent im Juni. Die Teuerungsrate für Lebensmittel, Alkohol und Tabak sank leicht auf 10,8 Prozent, nach 11,6 Prozent im Juni. Die Preise für Dienstleistungen erhöhten sich im Juli weiter leicht um 0,2 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent.

stol

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