Mittwoch, 17. Januar 2024

Massive Verjüngungskur bei den Ortsbauernräten

Der Südtiroler Bauernbund (SBB) geht verjüngt in die Zukunft. Zumindest auf Ortsebene haben es bei den Neuwahlen einige Junge an die Spitze geschafft. Weiblicher wird der SBB allerdings nur zögerlich: Von 156 Ortsgruppen haben 3 nun eine Obfrau – statt wie bisher eine.

Auf Ortsebene hat sich der Bauernbund ordentlich verjüngt. - Foto: © eg - Erika Gamper

Über 21.000 Mitglieder waren aufgerufen, ihre 156 Ortsgruppen für die nächsten 5 Jahre neu zu bestimmen. 1121 Funktionäre, und damit einige mehr als noch vor 5 Jahren, wurden in die einzelnen Ortsbauernräte gewählt.

In genau der Hälfte der Ortsgruppen – 78 von 156 – gab es dabei einen Wechsel an der Spitze. Die größte Veränderung gab es im Unterland: Hier wurden 8 von 12 Ortsobleuten neu in das Amt gewählt. Auch im Pustertal mit 15 von 25 Ortsgruppen, im Bezirk Bozen mit 14 von 25 Ortsgruppen und im Burggrafenamt mit 16 von 32 Ortsgruppen gibt es viele neue Gesichter an der Spitze. Im Bezirk Eisacktal sind 10 Ortsobmänner von 23 neu im Amt. Gegen den Trend schwimmt der Vinschgau: Nur 15 von 39 Ortsobleute treten ihr Amt neu an.

Mit den Neuwahlen sind nun 131 Ortsbauernräte jünger als 30 Jahre, 36 davon sogar jünger als 25 Jahre. Im Vergleich: 2018 waren es nur 66 bzw. 12 Funktionäre. Nahezu gleich geblieben ist die Anzahl der 36- bis 50-Jährigen mit 48 Prozent im Vergleich zu den bisherigen 47 Prozent. Entsprechend zurückgegangen sind die Funktionäre im Alter über 51 Jahren.

Bauernbund-Obmann erfreut über Wahlausgang

Erfreut über den Wahlausgang zeigt sich Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler. „Die Wahl hat klar gezeigt, dass es im Südtiroler Bauernbund kein Problem mit dem Funktionärsnachwuchs gibt. Und auch von der allgemeinen Ehrenamtsmüdigkeit, von der man immer wieder hört, kann im SBB nicht die Rede sein. Bis auf ganz wenige Ausnahmen haben sich die Ortsgruppen nicht schwer getan, tolle Kandidatinnen und Kandidaten zu finden, die sich in den nächsten 5 Jahren auf Ortsebene für die Anliegen der bäuerlichen Familien einsetzen. Besonders freut mich, dass auch immer mehr Frauen Ämter im Südtiroler Bauernbund übernehmen“, schreibt er dazu in einer Aussendung. Und gibt sich dabei in Sachen Frauenanteil mit wenig zufrieden.

So stimmt es zwar, dass in den vergangenen 5 Jahren mit Erika Kaserer (Ortsobfrau von Reschen) nur eine Frau einer Ortsgruppe vorstand – und sich der Anteil nun verdreifacht hat. Doch damit landet man bei 156 Ortsgruppen dennoch nur bei 3 Ortsobfrauen. Hinzugekommen sind Ingrid Wiedenhofer an der Spitze der Ortsgruppe Welschnofen sowie Jolanda Hinteregger in der Ortsgruppe Lüsen. Stellvertreterinnen gibt es nun 8 statt vormals 4.

Dabei hatte der Bauernbund im Vorfeld „gezielte Maßnahmen“ gestartet, „um besonders junge und weibliche Nachwuchskräfte zu motivieren, sich ehrenamtlich zu engagieren“. Im Rahmen des Leuchtturmprojekts „LINSA 2.0“ wurde etwa ein eigenes Faltblatt entworfen, das die Tätigkeiten des Ortsbauernrates erläutert und zum Mitmachen ermutigt. In Sachen Nachwuchs hat die Kampagne offensichtlich gut geklappt.

stol

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