Einigen sich die Parteien nicht auf eine Lösung, droht 2023 die Rückkehr zum Fornero-Gesetz. Dieses wollte Rom aber eigentlich überwinden.<BR /><BR />Die von der Regierung in Rom zu Beginn des Jahres eingeleiteten Gespräche mit den Sozialpartnern, um zu einer Art Mini-Reform zu gelangen, stehen seit Mitte Februar still: Mit Ausbruch des Ukraine-Krieges und der Verschärfung der Energiekrise ist das Thema Rente auf der Tagesordnung in Rom weit nach hinten gerutscht. <BR /><BR />Doch die Zeit drängt: Parteien und Gewerkschaften drängen darauf, zurück an den Verhandlungstisch zu kommen. Dabei ist auch die so genannte Quote 41 wieder Thema: Sie würde vorsehen, dass man mit 41 Beitragsjahren in Rente gehen könnte – für den Staat eine sehr kostspielige Angelegenheit.<h3> Ein mögliches Ausstiegsfenster</h3>Ministerpräsident Mario Draghi hatte allerdings bereits Ende letzten Jahres eindeutig festgelegt, dass jede neue Rentenregelung an die Berechnung der Beitragsjahre gebunden werden müsse. Dies scheint das Feld der möglichen Optionen einzuschränken. <BR /><BR />Ein Ausstiegsfenster aus dem Berufsleben für alle, die mindestens 64 Jahre alt sind und 20 Beitragsjahre nachweisen können, ist eine der Möglichkeiten, die verhandelt werden. Dies ist derzeit nur jenen gestattet, deren Rente sich vollständig nach dem beitragsbezogenen System errechnet.<BR /><BR />Aus den in den letzten Monaten durchgeführten technischen Simulationen, die Regierung und Gewerkschaften ausgewertet haben, geht hervor, dass eine Neuberechnung für viele Arbeitnehmer erhebliche Einbußen bedeuten würde: Wer vor dem 31. Dezember 1995 noch nicht mehr als 18 Beitragsjahre beisammen hatte, für den wäre eine Umstellung aller seiner Beiträge vom gemischten System (also lohn- und beitragsabhängig) auf das rein beitragsbezogene besonders teuer: Einbußen von 10 bis 18 Prozent sind zu erwarten.