Freitag, 15. Dezember 2023

„Nun sollte eine Zinssenkung kommen“

Nach der Zinspause sollte die Europäische Zentralbank (EZB) aus Sicht von Frankreichs Notenbankchef und EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau eine Zinssenkung ansteuern.

Viele Betriebe und private Haushalte warten sehnsüchtig auf eine Zinssenkung vonseiten der EZB. - Foto: © Shutterstock / shutterstock

„Der nächste Schritt sollte, sofern es keine Überraschungen gibt, eine Senkung sein“, sagte das EZB-Ratsmitglied am Freitag im Gespräch mit dem Finanzportal Boursorama.

Die EZB solle sich dabei von wirtschaftlichen Daten leiten lassen, nicht jedoch von Kalenderüberlegungen. Erst einmal würden die Zinsen aber auf einem Plateau bleiben. „Wir stehen auf einem Plateau, auf dem man sich die Zeit nehmen sollte, die Aussicht zu genießen“, sagte Villeroy. Das bedeute, sich an den Auswirkungen der Geldpolitik zu erfreuen.

Die EZB hatte am Donnerstag auf ihrer Zinssitzung angesichts deutlich zurückgehender Inflationsraten die Schlüsselsätze wie schon im Oktober konstant gehalten. Notenbank-Präsidentin Christine Lagarde war zudem Spekulationen auf rasche Zinssenkungen entgegengetreten. Der Leitzins, zu dem sich Banken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können, bleibt bei 4,5 Prozent. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt weiter auf dem Rekordniveau von 4,00 Prozent.

Die Euro-Notenbank habe vorgehabt, den Finanzmärkten eine Botschaft von „Vertrauen und Geduld“ zu senden, sagte Villeroy. Die jüngsten Zinserhöhungen würden sogar etwas schneller als ursprünglich gedacht in der Realwirtschaft ihre Wirkung entfalten. „Unsere Prognose ist eine Inflationsrate von 2,1 Prozent bis 2025. Das wird auch für Frankreich gelten.“ Die EZB strebt 2,0 Prozent Teuerung an. Im November lag die Rate bei 2,4 Prozent – 2022 hatte sie im Herbst zeitweise bei über zehn Prozent gelegen.

hil

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