Es sei unverständlich, dass ausgerechnet ein Fischereigesetz neue Vorschriften zu Restwassermengen macht, die schon im Wassernutzungsplan und im Gewässerschutzplan geregelt sind und damit direkt in die Tätigkeit der Wasserkraftwerke eingreife, ärgert sich Rienzner. <BR /><BR />„Die Wasserkraft sei ein unverzichtbares Schlüsselelement zur Lösung des Klimaproblems“, so Rienzner. Das zeigten schon die Zahlen. „Die Wasserkraft produziert ein Sechstel der weltweit bereitgestellten elektrischen Energie und damit mehr als alle anderen erneuerbaren Energieträger zusammen.“<h3> „In Südtirol liefert die Wasserkraft knapp 90 Prozent der erzeugten elektrischen Energie“</h3> In Italien sei die Wasserkraft die wichtigste „grüne“ Energiequelle und in Südtirol liefere die Wasserkraft knapp 90 Prozent der erzeugten elektrischen Energie. <BR /><BR />„Vor allem unsere Kleinwasserkraftwerke tragen zur Bildung von lokalen Wirtschaftskreisläufen bei und stärken die Dorf- und Talgemeinschaften“, so Rienzner. „Alle wollen die Energiewende, aber nicht vor der eigenen Haustür. Gerade jene, die am lautesten nach der Energiewende schreien, verhindern neue nachhaltige Initiativen.“<h3> „Genossenschaften und Gemeindebetriebe haben mehr für Klima und Umwelt getan, als alle anderen“</h3> Genossenschaften, Gemeindebetriebe und Stadtwerke hätten in den vergangenen Jahrzehnten mit ihren kleinen und mittleren Wasserkraftwerken mehr für das Klima und die Umwelt getan, als alle anderen, heißt es vom Energieverband.<BR /><BR />Es sei nicht nachvollziehbar, dass sich die Höhe von Strafzahlungen für unzureichende Restwassermengen, für die erfahrungsgemäß nicht immer der Betreiber verantwortlich sei, im Fischereigesetz an der Nennleistung eines Kraftwerks orientiere. Der beschuldigte Betrieb solle vor der Ausstellung von Strafbescheiden zumindest kontaktiert und angehört werden. <h3> „Sonst kaum vorstellbar, dass privatrechtliche Interessensvertretung für Verwaltung Dienste erledigt“</h3>„Wenn Wasserkonzessionen erneuert oder neue Kraftwerke geplant werden, sind deren Betreiber zu Entschädigungszahlungen für die Wertminderung von Fischereirechten verpflichtet.“<BR /><BR /> Um überzogene Forderungen zu verhindern, spricht sich der SEV hier für die verpflichtende Erstellung eines Schätzgutachtens durch einen unabhängigen Fachmann oder für die Vermittlung bei Streitfällen durch das – unparteiische – Amt für Jagd und Fischerei aus. Die vom Gesetz vorgeschriebenen privaten Vereinbarungen seien nur schwer zu erreichen.<BR /><BR />Ein weiterer Kritikpunkt: Der Landesfischereiverband Südtirol erhält als repräsentativster Verband der Inhaber von Fischereirechten das Recht „im Auftrag des Amtes Aktivitäten öffentlichen Interesses ausüben und entsprechende Vereinbarungen abschließen“. <h3> „Fehlgriffe und praxisferne Bestimmungen frühzeitig vermeiden“</h3>In anderen Bereichen, so der SEV, sei es kaum vorstellbar, dass eine privatrechtliche Interessensvertretung für die öffentliche Verwaltung Dienste erledigen könne.<BR /><BR /> „Es wäre sicher fairer und sinnvoller gewesen, mit uns auch in den weiteren Beratungen über das Gesetz zu sprechen, um handwerkliche Fehlgriffe und praxisferne Bestimmungen frühzeitig zu vermeiden“, sagt SEV-Direktor Rudi Rienzner.<BR />