Donnerstag, 1. Juni 2023

Seilbahner: „Ohne Tourismus wird es in Südtirol nicht funktionieren“

Eine Rekord-Wintersaison liegt hinter Südtirol: Das wurde bei der Mitgliederversammlung des Verbandes Südtiroler Seilbahnbetreiber am Donnerstag deutlich. Doch nicht alles ist eitel Sonnenschein in der Branche.

Der Präsident des Verbandes der Seilbahnunternehmer Südtirols, Helmut Sartori

„Mit großen Sorgen“ seien die Seilbahner in die Wintersaison gestartet, sagte Präsident Helmut Sartori: „Strom- und Dieselpreise stiegen ins Unermessliche und machten eine Preissteigerung gegenüber unseren Gästen, im Ausmaß der vergangenen Jahre, unmöglich. So mussten wir die Skipasspreise im Durchschnitt um ca. 10 bis 12 Prozent erhöhen.“ Trotzdem: „Der Start in die Wintersaison war so gut wie selten.“

Noch nie sei so schwierig gewesen, Mitarbeiter für die Wintersaison zu finden. „Egal ob an den Kassen, an den Aufstiegsanlagen oder als Fahrer für unsere Pistenpräpariergeräte: Mitarbeiter waren Mangelware und konnten nur sehr sehr schwierig gefunden werden“, sagte Sartori.

Blick ins Publikum



Es sei unumstritten, dass der Skisport das Zugpferd des Wintertourismus sei und bleibe, gleichzeitig auch den wirtschaftlichen Erfolg und die Beschäftigung garantiere. „Statistiken belegen, dass für rund 70 Prozent der Winterurlauber Skifahren das entscheidende Buchungskriterium ist“, sagte der Präsident.

„Der Tourismus wird für alles Übel verantwortlich gemacht“

Deshalb gelte es, Perspektiven zu bieten: „Nur so können wir den Wohlstand in unseren Tälern auch weiterhin sicherstellen. Wir müssen aufpassen, dass wir auch in Zukunft noch all unsere Gebiete erhalten können. Denn gerade in einigen Tälern gibt es zum Wintertourismus keine Alternative“, sagte Sartori. „Ohne Tourismus wird es in Südtirol nicht funktionieren. Der Tourismus hat viel Reichtum und Wohlstand nach Südtirol gebracht und diesen über Jahre hinweg gesichert. Gerade auch in vielen Tälern konnte dadurch die Abwanderung verhindert werden.“

Trotzdem sei gleich zu Saisonsstart „Overtourismus“ in aller Munde: „Der Tourismus wird für alles Übel verantwortlich gemacht. Auch die Betreiber von Aufstiegsanalgen werden immer wieder als Umweltzerstörer oder Verschwender von Ressourcen dargestellt. Wir wissen ganz genau, dass wir von, mit und in der Natur leben und dementsprechend versuchen wir auch zu handeln. Wir brauchen keine neuen Skigebiete in Südtirol, aber wir müssen eine gesunde Entwicklung zulassen.“ Ansonsten werde Südtirol nicht mehr konkurrenzfähig sein, warnte er.

stol

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