Mittwoch, 3. April 2024

Signa: Mehr als 100 Insolvenzen in Deutschland und Österreich

Seit Monaten kommt die Signa-Gruppe nicht aus den Negativschlagzeilen: Neben dem „Mutterschiff“ – der Signa Holding – haben im vergangenen halben Jahr viele weitere einzelne Gesellschaften, die in Verbindung mit dem Immobilienunternehmen stehen, Insolvenz angemeldet. Laut APA-Recherchen sind in Österreich 12 und in Deutschland rund 100 Unternehmen zahlungsunfähig.

Durch das Signa-Firmengeflecht blickt kaum einer durch. - Foto: © APA/THEMENBILD / HELMUT FOHRINGER

Neben den zuletzt erfolgten Insolvenzen der Familie Benko-Privatstiftung und von Rene Benko als Unternehmer sind laut Angaben des Gläubigerschutzverbands Creditreform 10 weitere Firmen aus dem Signa-Umfeld zahlungsunfähig. So etwa die Developement Selection und die Prime Selection.

Dazu kommen die Signa Hospitality GmbH, Informationstechnologie GmbH, Real Estate Management GmbH, REM Transactions GmbH und SFS Austria GmbH sowie die Lamarr-Rohbau-Firma (Projektgesellschaft) Mariahilfer Straße 10-18 GmbH. Darüber hinaus ist auch die Burgenland Jagdpachtgesellschaft GmbH insolvent.

Deutschland

In Deutschland, wo die Signa auch intensiv tätig war, ist die Lage schwerer zu überblicken. Das liegt nicht nur an der Zahl der insolventen Gesellschaften, sondern auch an einer anderen Rechtslage rund um „vorläufige Insolvenzen“, die es in Österreich nicht gibt.

Laut Creditreform wurden insgesamt 103 Insolvenzverfahren in Deutschland eingereicht – wovon aber zuletzt nur 7 Verfahren auch tatsächlich eröffnet worden waren. Der Rest sind „vorläufige Insolvenzverfahren“, in denen es noch eine Einigung mit den Gläubigern geben könnte.

Eingereicht und eröffnet sind in Deutschland die Verfahren über die Signa Real Estate Management Germany GmbH, REM Germany Rent GmbH, SCAx GmbH, RE Transactions GmbH & Co. KG (eingereicht, aber noch nicht eröffnet für die weitere RE Transactions GmbH), RE Transactions Management GmbH, Financial Services Germany Gmbh, Galeria Properties GmbH und Mönckenbergstraße 16 Immobilien GmbH & Co. KG.

Massekredit könnte Pleiten abwenden

Wie viele Pleiten dann tatsächlich in einem Insolvenzverfahren münden oder doch noch abgewendet werden, hängt auch vom 100 Mio. Euro schweren Massekredit der Signa Prime ab. Dadurch könnten nicht nur neue (vorläufige) Insolvenzen in Deutschland verhindert werden. Auch könnten bestehende Verfahren rückabgewickelt und damit Zugang zu den Immobilien und deren Verwertung erlangt werden, sagen Experten.

apa

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