Dienstag, 21. November 2023

Südtirols Baugewerbe: Gutes Jahr 2023, getrübter Blick auf 2024

Südtirols Baubranche ist, was die Ertrags- und Auftragslage anbelangt, immer noch positiv gestimmt. Der jüngsten Ausgabe des WIFO-Wirtschaftsbarometers zufolge, geben 86 Prozent an, zufrieden mit den Erträgen zu sein. Für 2024 rechnen jedoch Unternehmen mit einem Rückgang bei Umsatz, Investitionen und Beschäftigung.

In den ersten 9 Monaten 2023 waren im Durchschnitt fast 18.000 Personen im Baugewerbe tätig. - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Die Herbstausgabe vom Wirtschaftsbarometer des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung – der Handelskammer Bozen zeigt weiterhin ein günstiges Geschäftsklima in der Südtiroler Bauwirtschaft : 86 Prozent der Unternehmen bezeichnen die Ertragslage zumindest als befriedigend, fast ein Viertel davon sogar als gut.

Auch was die Auftragslage anbelangt, sind die Unternehmen zufrieden: Die Auslastung der Produktionskapazität lag im Hoch- und Tiefbau bei über 90 Prozent. Die Umsätze konnten auf Vorjahresniveau gehalten werden und sind bei den größeren Unternehmen sogar gestiegen, zum Teil aufgrund von Preiserhöhungen.

Was die Beschäftigung betrifft, so gab es im Südtiroler Baugewerbe in den ersten 9 Monaten des heurigen Jahres durchschnittlich über 17.900 Arbeitnehmer.

Umsatzrückgang für 2024 erwartet

Der anhaltende Zinsanstieg und der Abbau der steuerlichen Anreize auf Staatsebene wirken sich jedoch negativ auf die Nachfrage aus, sodass fast ein Drittel der Betriebe im Baugewerbe – darunter vor allem die kleineren – für 2024 einen Umsatzrückgang erwartet.

Dass der Blick aufs nächste Jahr eher getrübt ist, bestätigt auch Michael Auer, Präsident des Baukollegiums: „Es herrscht vor allem im privaten Bereich aufgrund verschiedener Faktoren wie hohen Zinssätzen und Preissteigerungen große Unsicherheit. Investitionen werden verschoben, was die Nachfrage bremst. Anreize, welche Privatinvestitionen wieder ankurbeln, wären daher umso wichtiger.“

Foto: © WIFO- Wirtschaftsbarometer



Besonders der Hochbau, blickt besorgt auf das kommende Jahr, da die Unternehmen mit einem Rückgang der Verkaufspreise und einem verstärkten Wettbewerb rechnen. Optimistischer ist man im Tiefbau, wo die Rentabilität in fast allen Fällen zufriedenstellend bleiben dürfte. Im Baunebengewerbe (Installation und Fertigstellung von Gebäuden) sind die Erwartungen unterschiedlich.

Die Besorgnis der Unternehmer und Unternehmerinnen spiegelt sich außerdem in den Erwartungen eines Rückgangs der Investitionen und teilweise auch der Einstellungen von Mitarbeitern wider.

„Auch kleine Unternehmen in öffentlichen Ausschreibungen beteiligen“

Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen, unterstreicht, wie wichtig es ist, auch kleine Unternehmen an öffentlichen Ausschreibungen zu beteiligen: „In Zeiten schrumpfender privater Nachfrage werden öffentliche Aufträge für viele Unternehmen im Baugewerbe noch wichtiger. Das neue Landesvergabegesetz erleichtert die Teilnahme von Handwerksbetrieben, dessen Potenzial muss daher voll ausgeschöpft werden.“


stol

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