Donnerstag, 25. Mai 2023

Unwetter in Norditalien: Blick in die Emilia-Romagna vor den Feiertagen

Aus Norditalien kamen zuletzt vermehrt Nachrichten und Bilder von Wetterextremen. Zunächst die Dürre und Trockenheit rund um den Gardasee – und nun die Überschwemmungen in der Emilia-Romagna. Doch bei weitem nicht die ganze Region ist betroffen. Der Landesteil westlich der Hauptstadt Bologna etwa wurde weitgehend verschont, dort geht der Alltag normal weiter.

Rimini kam hingegen verhältnismäßig glimpflich davon, auch wenn es in der Stadt auf dem Höhepunkt der Unwetter ebenfalls Hochwasser gab. - Foto: © ANSA / Dorin Mihai

In Ferrara im Norden der Region gab Rockstar Bruce Springsteen kurz nach den Unwettern sogar ein Open-Air-Konzert – und zog die Empörung vieler Italiener auf sich. Reisen in die überschwemmten und von Erdrutschen gefährdeten Gebiete aber sind teilweise nicht möglich.

Das Auswärtige Amt in Deutschland warnt im Internet mit entsprechenden Hinweisen – sprach aber keine offizielle Reisewarnung aus. Einige Gebäude oder Ortsteile im hügeligen und bergigen Apennin sind nach Erdrutschen gar nicht zu erreichen.

Rimini kam hingegen verhältnismäßig glimpflich davon, auch wenn es in der Stadt auf dem Höhepunkt der Unwetter ebenfalls Hochwasser gab. Über die anfangs gesperrte Autobahn A14, auch als „Adriatica“ bekannt, kann man den Badeort wieder erreichen. Die Zugstrecke zwischen Bologna und Rimini ist bei Faenza noch unterbrochen – die Bahn hofft auf eine Wiedereröffnung bis Anfang Juni.

Nach Wetterkatastrophe Sorgen vor Wirtschaftskatastrophe

Riminis Strände sind weitgehend gesäubert; die Stadt hofft nach dem Wetterschock auf viele Urlauber und entsprechende Einnahmen. Tourismus-Ministerin Daniela Santanchè warnte in einem Interview von „La Stampa“: „Nach dieser Tragödie darf nicht noch eine weitere folgen, nämlich eine wirtschaftliche rund um den Fremdenverkehr.“ Sie warb für Urlaub in der Romagna.

Die Niederschläge könnten auch im Folgemonat andauern: „Es gibt Hinweise darauf, dass der Juni etwas regnerischer wird als gewöhnlich“, sagt Carlo Cacciamani, Direktor der staatlichen Agentur ItaliaMeteo. „Danach könnte der Regen nachlassen und uns ein heißer Sommer bevorstehen.“ Falls dieser so trocken wird wie jener 2022, sind Maßnahmen zum Wassersparen nicht auszuschließen, etwa abgedrehte Brunnen oder leere Schwimmbecken.

Bei einer Sache ist sich Massimo Gargano, Generaldirektor des Verbandes zum Schutz des Territoriums und der Bewässerung, sicher: „Das Klima hat sich geändert. Im ständigen Wechsel werden wir von nun an Dürreperioden und Phasen erleben, in denen wir über zu viel Wasser klagen. Auch in diesem Jahr werden wir uns schon auf die nächste Notlage vorbereiten müssen.“

Alle Berichte zum Thema finden Sie hier.

apa/dpa

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