Freitag, 20. Oktober 2023

420.000 Euro Landesgelder unrechtmäßig bezogen: Auch 2 Beamte in Verdacht

Die Südtiroler Finanzpolizei hat unter der Leitung der Staatsanwaltschaft am Rechnungshof einen Betrug zum Nachteil des Landes Südtirol in Höhe von 420.000 Euro aufgedeckt: 6 Personen werden verdächtigt, Landesbeiträge mittels ihres Genossenschaftsverbands unrechtmäßig bezogen zu haben – 2 hohe Landesfunktionäre sollen ihnen dabei geholfen haben.

Die Führungsspitze eines Genossenschaftsverbandes sowie 2 Landesbeamte stehen im Verdacht, 420.000 Euro an Landesbeiträgen unrechtmäßig bezogen zu haben – das ergaben die Ermittlungen der Südtiroler Finanzpolizei unter der Leitung der Regionalen Staatsanwaltschaft am Rechnungshof.

Die Beiträge sollen im Zeitraum von 2017 bis 2020 bezogen worden sein: Die Rechnungsprüfer eines Genossenschaftsverbandes hätten die Voraussetzungen der Mitgliedsgenossenschaften zum Beziehen von Landesbeiträgen im Auftrag des Landes überprüfen müssen.

Genossenschaftsverband sollte im Auftrag des Landes Rechnungsprüfung bei Mitgliedern durchführen

Gleichzeitig soll der Verband selbst auch Landesbeiträge bezogen haben, deren Höhe von der Zahl an durchgeführten Rechnungsprüfungen abhing: Je mehr Genossenschaften der Verband überprüfte, desto höher waren die Beiträge für letzteren.

Sollen unterlassen haben, Nichterfüllung der Voraussetzungen zu melden

Dadurch wurde der Verdacht der Ermittler erhärtet, dass bei den Rechnungsprüfern des Verbandes ein Interesse bestehen könnte, fehlende Voraussetzungen der Mitgliedsgenossenschaften zum Beziehen der Landesgelder nicht zu melden. Wie die Ermittlungen ergaben, sollen sie in einigen Fällen unterlassen haben zu melden, dass Genossenschaften gar keinen Jahresabschluss hinterlegt hatten, oder ein negatives Nettovermögen aufwiesen. Letzteres hätte unweigerlich zur Auflösung der betroffenen Genossenschaften geführt.

Beamte hätten „jede Form von Kontrolle über die Tätigkeit des Genossenschaftsverbands unterlassen“

Damit konnten mehrere Genossenschaften trotz fehlender Voraussetzungen von 2017 bis 2020 Landesbeiträge erhalten. Im Fokus der Ermittler stehen aber nicht nur die Führungsspitze des Genossenschaftsverbandes, sondern auch 2 Funktionäre des Landes, und zwar 2 geschäftsführende Direktoren des Amtes für Genossenschaftswesen.

Die Landesbeamten stehen nämlich im Verdacht, „jegliche Form von Kontrolle über die Tätigkeit des beauftragten Unternehmens unterlassen zu haben“, heißt es in der Aussendung der Finanzpolizei.


mic

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