Mittwoch, 14. Februar 2024

„Allgemeinmedizin-Ausbildung: Regulärer Arbeitsvertrag statt Stipendium“

„Die Vertragsbedingungen der Allgemeinmedizin-Ausbildung in Südtirol schrecken Medizinabsolventen davon ab, nach dem Studium zurückzukehren“, schreiben die Ärzte Daniela Negra, Lukas Mittermair und Sophia Künig in einer Zuschrift. Mit einem offenen Brief wenden sie sich an den neuen Gesundheitslandesrat Hubert Messner.

3 Südtiroler Jungärzte haben klare Forderungen. - Foto: © APA/dpa / Rolf Vennenbernd

Nach dem „Dolomiten“-Interview vom 16. Oktober 2023 mit Dr. Negra, welche die Problematik angesprochen habe, habe es leider keine Rückmeldung seitens der Politik gegeben, ist der Pressemitteilung zu entnehmen.

„Deshalb wurde von uns, 3 Südtiroler Jungärzten, eine Petition auf openpetition.de erstellt und an Südtiroler Hausärzte, Ärzten aus anderen Fachrichtungen sowie an Südtiroler Medizinstudenten gesendet“, schreiben Negra, Künig und Mittermair. „Mit über 200 Unterschriften zeigt diese Petition, dass viele die Forderung unterstützen, faire Vertragsbedingungen zu schaffen.“ Auch die SÜGAM (Südtiroler Gesellschaft für Allgemeinmedizin) unterstütze die Petition.

Mit der Wahl des neuen Gesundheitslandesrates Hubert Messner gebe es nun einen neuen Adressaten für die Thematik. „Mit einem offenen Brief an ihn machen wir erneut auf die Problematik aufmerksam und fordern ihn dazu auf, mit uns an einer Lösung dieses Problems zu arbeiten“, fordern die 3 Jungärzte.

„Der Hausärztemangel in Südtirol nimmt seit Jahren zu. Viele Südtiroler Jungmediziner bleiben nach dem Studium für die Hausarztausbildung im Ausland und kommen dann gar nicht mehr oder erst nach Jahren zurück. Viele hätten großes Interesse, die Ausbildung in Südtirol zu machen, allerdings schrecken die aktuellen Vertragsbedingungen ab.
Derzeit erhalten angehende Hausärzten während der 3-jährigen Ausbildung in Südtirol ein Stipendium und kein reguläres Gehalt.“

Klare Forderungen

Hiermit sind laut der Jungärzte einige negative Aspekte verbunden:

- „Die Dauer der Ausbildung wird nicht für die Pensionsjahre angerechnet.
- Das Stipendium muss zurückgezahlt werden, wenn man die Ausbildung abbricht, auch wenn man eine andere Spezialisierung in Südtirol weitermacht.
- Die Verpflichtung, in den 5 Jahren nach Ausbildungsende mindestens 3 Jahre als Hausarzt in Südtirol tätig zu sein, verhindert eine zweite Facharztausbildung direkt im Anschluss, auch wenn man in Südtirol bleibt.“

„Um die Versorgung der Bevölkerung bestmöglich zu gewährleisten, benötigt man in Südtirol zweisprachige Hausärzte. Da liegt es auf der Hand, Südtiroler Jungmediziner, die sich für Allgemeinmedizin interessieren, gleich nach dem Studium zurück nach Südtirol zu holen. Einen soliden Nachwuchs zu sichern ist ein wichtiger Schritt, um den Hausärztemangel in Südtirol zu bekämpfen“, meinen Negra, Künig und Mittermair.

„Wir, 3 Südtiroler Jungmediziner, eine angehende Hausärztin, eine angehende Internistin und ein angehender Kinderarzt, wenden uns mit einer Petition mit über 200 Unterschriften von Medizinern und einem offenen Brief an Gesundheitslandesrat Dr. Messner, und fordern einen regulären Arbeitsvertrag in der Allgemeinmedizin-Ausbildung mit einem Gehalt statt einem Stipendium, mit Anrechnung.“

stol

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