Freitag, 27. Oktober 2023

Blutzuckermessgeräte für 16.000 Patienten

Jetzt wird aufgerüstet, und zwar kostenlos: An Diabetes Erkrankte können ihr altes Blutzuckermessgerät in der Apotheke gegen ein neues Modell eintauschen.

Stellten die Initiative vor (v.l.): Matteo Bonvicini, Vorsitzender Federfarma, Bruno Fattor, Koordinator des Diabetes-Dienstes am Krankenhaus Bozen, Josef Widmann, Katia Sangermano und Stefano Nervo. - Foto: © sabes

Rund 16.000 Personen sind in Südtirol betroffen und führen regelmäßige Blutzuckermessungen durch. Mit der Zeit kann ein derartiges Messgerät allerdings ungenau werden: „Man sollte sie alle 2 bis 3 Jahre wechseln“, informiert die Projektverantwortliche Apothekerin Katia Sangermano (siehe nebenstehendes Interview). Viele Personen besäßen ihren Blutzuckermesser allerdings deutlich länger.

Von den rund 20.000 Menschen, die in Südtirol an Diabetes leiden, verfügen rund 16.000 über ein Blutzuckermessgerät. Regelmäßig müssen sie sich mit Verbrauchsmaterial – etwa Teststreifen, Lancetten – eindecken. Der Weg führt in die Apotheke. Beim nächsten Abholen von Teststreifen und Co. wird allen an Diabetes Erkrankten das alte Blutzuckermessgerät kostenlos gegen eines der neuesten Generation ausgetauscht.

„Unsere Datenbank zeigt, dass Patienten häufig Messgeräte nutzen, die bereits in die Jahre gekommen sind“, berichtet Sangermano. Die Verlässlichkeit des Geräts lasse mit der Zeit nach, die angezeigten Werte seien nicht zwingend korrekt. „Es kann vorkommen, dass beim Gerät ein Defekt besteht, ohne, dass der Benutzer etwas davon mitbekommt“, bemängelt die Apothekerin. Genau deshalb sei das Projekt von so enormer Wichtigkeit.

Der Bedeutung des Projekts ist sich auch Sanitätsdirektor Josef Widmann, der den Apotheken für deren Unterstützung dankt, bewusst. „In der Apotheke können nicht nur die neuen Geräte und Verbrauchsmaterialien abgeholt werden, sondern es wird den Betroffenen auch erklärt, wie diese zu handhaben sind“, unterstreicht Widmann. Auch der Vorsitzende der Diabetes-Union Südtirol, Stefano Nervo, unterstützt das Projekt und ruft dazu auf, den kostenlosen Austausch unbedingt wahrzunehmen.

Die neuen Blutzuckermessgeräte stammen von 5 verschiedenen Unternehmen und weisen jeweils unterschiedliche Eigenschaften auf. „Wir wollen sichergehen, dass die Bedürfnisse eines jeden Patienten gedeckt werden“, bekräftigt Sangermano. Es handle sich einerseits um Geräte, in denen etwas mehr Technologie verbaut ist – zum Beispiel lasse sich eines mit einer dazugehörigen App verbinden. Andererseits seien auch einfach bedienbare Geräte mit großen Displays für die älteren Generationen dabei.

2 Fragen an Katia Sangermano

STOL: Frau Sangermano, was bedeutet das Aufrüsten der Blutzuckermessgeräte für Erkrankte?
Katia Sangermano: Es bedeutet mehr Sicherheit. Die Verlässlichkeit eines derartigen Messgeräts lässt nach geraumer Zeit nach und Werte können abweichen. Alle 2 bis 3 Jahre sollte man es austauschen. Im Rahmen unserer Initiative können Patienten ihr altes Blutzuckermessgerät durch eines der neuesten Generation austauschen und sich somit auf die erfassten Werte verlassen.

STOL: Wie geht der Austausch vonstatten?
Sangermano: Der Austausch findet entweder in der Apotheke oder im zuständigen Diabetes-Zentrum statt. Beim nächsten Ankauf der nötigen Verbrauchsmaterialien wie etwa Teststreifen kann der Patient sich darüber beraten lassen, welches Messgerät das geeignetste für ihn ist und dieses kostenlos erhalten.

pra

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