Dienstag, 20. Juni 2023

Bozen wehrt sich gegen Mülltourismus: Strafen erhöht

Zusätzliche Überwachungskameras an den Wertstoffinseln sollen in Bozen für Abhilfe sorgen. Die Strafen für Müllsünder wurden verdoppelt.

Wer seinen Müll nicht ordnungsgemäß entsorgt, wird zur Kasse gebeten. - Foto: © pir

In Bozen gibt es rund 400 Wertstoffinseln. Vor Kurzem hat die Stadt an insgesamt 12 Standorten, an denen es immer wieder zu wilden Müllablagerungen kommt, Videokameras installiert. Auf diese Weise will die Stadt das Problem der illegalen bzw. unsachgemäßen Entsorgung von Abfällen und Wertstoffen besser erfassen und in den Griff bekommen.

Wer Müll achtlos wegwirft oder nicht korrekt entsorgt, muss zudem mit hohen Bußgeldern rechnen, die jetzt noch einmal verdoppelt wurden.

Bürgermeister Renzo Caramaschi und Umweltstadträtin Chiara Rabini berichteten am Dienstagvormittag im Zuge einer Pressekonferenz über das leidige Müllproblem. Dabei richteten sie auch einen Aufruf an die Bürger der umliegenden Gemeinden, die zur Arbeit nach Bozen pendeln, den Müll an ihrem Wohnort zu entsorgen und ihn nicht bis nach Bozen mitzunehmen, um ihn dort einzuwerfen oder achtlos irgendwo abzulegen.

Die neuen Kameras, die seit dem Frühjahr in Betrieb sind, wurden an den Wertstoffinseln am Stadtrand aufgestellt, die besonders vom Mülltourismus betroffen sind. Sie können jedoch jederzeit problemlos abgebaut und an anderen Wertstoffinseln angebracht werden, sollte sich die Situation dort verschlechtern.

Bereits 250 Müll-Sünder ausgeforscht

3 Beamte der Stadtverwaltung beschäftigen sich beinahe rund um die Uhr mit der Sichtung und Auswertung der Aufnahmen. Allein im letzten Monat wurden auf diese Weise 250 Müllsünder ausgemacht. Rund 100 von ihnen haben ihren Müll in der Stadt entsorgt, obwohl sie außerhalb von Bozen wohnhaft sind. „Bozens Umweltbetrieb muss Extraschichten einlegen, um die Stadt sauber zu halten“, so der Bürgermeister und die Umweltstadträtin, die auch darauf verwiesen, dass das Bußgeld für Müllsünder erst kürzlich noch einmal verdoppelt wurde, auf 200 Euro für Private und 400 Euro für Betriebe.

„Wir hoffen, dass wir dadurch weniger wilde Müllablagerungen und Mülltourismus haben. Ist dies nicht der Fall, müssen wir unser Überwachungspersonal weiter aufstocken und die Kontrollen noch einmal intensivieren“, so Caramschi und Rabini.

ansa

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