Donnerstag, 29. Juni 2023

Erhebung: Die Gemeinden mit den meisten Ferienwohnungen in Südtirol

Mit Stichtag 31. Dezember 2021 gibt es in Südtirol 13.894 Zweitwohnungen, die für touristische Zwecke genutzt werden. Dies geht aus einer Erhebung des Landesinstitut für Statistik Astat hervor. Die Gemeinde mit der größten Anzahl an Zweitwohnungen für touristische Zwecke ist Kastelruth mit 874 Einheiten, das entspricht 6,3 Prozent der gesamten Anzahl in Südtirol.

Die Anzahl der Ferienwohnungen in Südtirol ist in 10 Jahren um über 7 Prozent angestiegen. - Foto: © dpa-tmn / Arno Burgi

Die Gemeinde mit der größten Anzahl an Ferienwohnungen ist Kastelruth mit 874 Einheiten, das entspricht 6,3 Prozent der gesamten Anzahl in Südtirol.

Aufenthaltsabgaben Großteils aus Italien

Für 2,9 Prozent der Ferienwohnungen wird die Aufenthaltsabgabe von Unternehmen mit Mehrwertsteuernummer bezahlt. Diese sind aus der Analyse der Herkunft der Besitzenden ausgeschlossen.

Der Großteil der aufenthaltsabgabepflichtigen Personen (81 Prozent) stammt aus Italien, weitere 14,7 Prozent kommen aus Deutschland, 1,8 Prozent aus Österreich und 0,7 Prozent aus der Schweiz.

Knapp ein Drittel Aufenthaltsabgabepflichtigen aus Südtirol

Knapp ein Drittel der italienischen abgabepflichtigen Personen sind Südtiroler (29,5 Prozent).
18,5 Prozent der Abgabepflichtigen für touristische Zweitwohnungen stammt aus der Lombardei, 18 Prozent aus dem Veneto und 13,2 Prozent aus der Emilia-Romagna.

Wird das Verhältnis zwischen Zweitwohnungen, die im Besitz von Personen einer bestimmten Herkunftsregion sind und der Bevölkerung derselben Region berechnet, so hat der Nordosten Italiens den höchsten Attraktionsindex (6,15), gefolgt vom Nordwesten (1,48) und Mittelitalien (1,07).

In Südtirol liegt der Attraktionsindex bei 60,48, bei der Südtiroler Bevölkerung ist also eine Zweitwohnung im eigenen Land sehr gefragt. Der Attraktionsindex ist am zweithöchsten im Veneto mit 4,07 und damit deutlich geringer. Es folgt jener der Emilia Romagna mit 3,26 und des Trentino mit 3,14.

Kastelruth hat am meisten Ferienwohnungen

Die Ferienwohnungen sind ungleichmäßig auf ganz Südtirol verteilt. Die Gemeinde mit der größten Anzahl an Zweitwohnungen ist Kastelruth mit 874 Zweitwohnungen für touristische Zwecke, das entspricht 6,3 Prozent der gesamten Zweitwohnungen in Südtirol. Es folgen die Gemeinden Welschnofen (827 Zweitwohnungen) und Ritten (626 Zweitwohnungen).

Um zu analysieren, welche Gemeinde am stärksten vom Phänomen der touristischen Zweitwohnungen betroffen sind, wird der Konzentrationsindex berechnet. Er gibt das Verhältnis der Zweitwohnungen zu den ständig bewohnten Wohnungen wieder.

Den größten Konzentrationsindex hat die Gemeinde Welschnofen mit 90,8, gefolgt von Corvara (67,3) und Hafling (54,5).


Eine Analyse der Anzahl von Zweitwohnungen nach Herkunftsland der Aufenthaltsabgabepflichtigen zeigt, dass vor allem in Gebieten mit hohem Tourismusaufkommen viele Zweitwohnungen für touristische Zwecke im Besitz von Italienern
sind. Zahlenmäßig am meisten Zweitwohnungen im Besitz von Italienern und Italienerinnen sind in Kastelruth, 767 Zweitwohnungen, was einem Anteil von 87,8 Prozent der touristischen Zweitwohnungen in Kastelruth entspricht. Es folgen die Gemeinden Welschnofen (708 Zweitwohnungen von italienischen Abgabepflichtigen, 85,6 Prozent) und Abtei (531 Zweitwohnungen, 87,9 Prozent italienische Abgabepflichtige).

Am meisten touristische Zweitwohnungen, für die Personen aus Deutschland Aufenthaltsabgabe bezahlen, befinden sich in Meran (279 Zweitwohnungen). Dies entspricht 48,3 Prozent der touristischen Zweitwohnungen in Meran.

Mehr Zweitwohnungen als Beherbergungsbetriebe

In Südtirol gibt es mehr Zweitwohnungen, die für touristische Zwecke genutzt werden, als Beherbergungsbetriebe, wobei zu bedenken ist, dass die Größe der Beherbergungsbetriebe hier nicht berücksichtigt wurde. Im Jahr 2021 beträgt das Verhältnis Zweitwohnungen je Beherbergungsbetrieb für Südtirol 1,30.

Die Betrachtung nach Gemeinde zeigt, dass eine große Anzahl an Zweitwohnungen meistens auch mit einer großen Anzahl an Beherbergungsbetrieben einhergeht. Hierbei handelt es sich um touristisch ausgerichtete Gemeinden, wie Kastelruth (874 Zweitwohnungen,
476 Beherbergungsbetriebe) und Abtei (604 Zweitwohnungen, 455 Beherbergungsbetriebe). Eine Ausnahme bildet die Gemeinde Welschnofen, hier gibt es fast 10 Mal mehr Zweitwohnungen als Beherbergungsbetriebe (Verhältnis 9,29). Weitere Gemeinden mit deutlich mehr Zweitwohnungen als Beherbergungsbetrieben sind Altrei (Verhältnis 9,17), Sterzing (Verhältnis 6,98) und Welsberg-Taisten (Verhältnis
5,76).

In vielen Gemeinden dominieren die Beherbergungsbetriebe in der Befriedigung der Tourismusnachfrage, allen voran in Eppan an der Weinstraße (241 Beherbergungsbetriebe, 31 Zweitwohnungen) und Schenna (256 Beherbergungsbetriebe, 66 Zweitwohnungen).

Anstieg der Zweitwohnungen m 7,2 Prozent

Zum 31. Dezember 2012 gab es in Südtirol 12.963 Zweitwohnungen für touristische Zwecke. Damit ist die Anzahl im Zeitraum 2012 bis 2021 um 7,2 Prozent (plus 931 Einheiten) gestiegen. Auch die mittlere Nutzfläche ist um wenige Quadratmeter von 65,48 im Jahr 2012 auf 71,8 Quadratmeter im Jahr 2021 gestiegen.

Wie auch 2021, waren bereits 2012 die Gemeinden mit der größten Konzentration an Ferienwohnungen je ständig besetzte Wohnungen Welschnofen, Corvara und Hafling.

In absoluten Zahlen sind es im Zeitraum 2012 bis 2021 die Gemeinden Bruneck (plus 168 Zweitwohnungen, Anstieg um 39,3 Prozent), Meran (plus 120 bzw. plus 26,2 Prozent) und Ritten (plus 113 bzw. plus 22,0 Prozent), die am meisten Zweitwohnungen für touristische Zwecke dazubekommen haben.

Eine Betrachtung der Herkunft der Besitzenden nach Land zeigt nur kleine Veränderungen im betrachteten Zeitraum. Die abgabepflichtigen Personen aus Italien (ohne Südtirol) und Südtirol sind anteilsmäßig eicht zurückgegangen (minus1,2 Prozentpunkte, bzw. minus 0,3 Prozentpunkte) und die Besitzenden aus Deutschland und Österreich anteilsmäßig leicht gestiegen (plus 0,6 Prozentpunkte, bzw. plus 0,2 Prozentpunkte).

Insgesamt lässt sich im Zeitraum 2012 bis 2021 ein Anstieg von Ferienwohnungen im Besitz von italienischen Personen von 9576 auf 10.922 beobachten, was einem Anstieg von 13,9 Prozent entspricht.

In absoluten Zahlen den höchsten Anstieg nach Herkunftsregion der aufenthaltsabgabepflichtigen Personen verzeichnet Südtirol mit 382 Zweitwohnungen für touristische Zwecken mehr als noch 2012 (plus 13,5 Prozent). Es folgt die Lombardei mit 291 Besitzenden von Zweitwohnungen mehr als noch 2012 (plus 16,8 Prozent).

stol

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