Sonntag, 1. Oktober 2023

Explosion in Ankara – Innenministerium spricht von Bombenanschlag

In der türkischen Hauptstadt Ankara hat sich am Sonntagmorgen eine Explosion ereignet. Innenminister Ali Yerlikaya schrieb auf der Plattform X von einem Bombenanschlag am Ministerium.

2 Terroristen kamen ums Leben. - Foto: © APA/afp / ADEM ALTAN

An dem Anschlag seien 2 „Terroristen“ beteiligt gewesen. Einer habe sich in die Luft gesprengt, der andere sei „neutralisiert“ worden. Bei einem Schusswechsel im Anschluss an die Explosion seien 2 Polizisten leicht verletzt worden.

Die Explosion ereignete sich im Parlamentsviertel der türkischen Hauptstadt, in dem sich auch zahlreiche Ministerien befinden. Im Parlament stand für den Sonntag der Beginn der neuen Sitzungsperiode auf dem Programm; Staatschef Recep Tayyip Erdogan wollte eine Rede halten.

Foto: © APA



Nach dem Anschlag führten Bombenentschärfungsteams der türkischen Polizei kontrollierte Sprengungen durch. Es gebe keinen Grund zur Panik, informierte die Polizei die Bevölkerung am Sonntag auf der Plattform Twitter (X). Es habe Vorfälle mit „verdächtigen Paketen“ gegeben, hieß es. Der Sender NTV berichtete, das Parlament werde von Sicherheitskräften nach Sprengstoff durchsucht.

Die beiden bei dem Anschlag verletzten Polizisten befanden sich in medizinischer Behandlung. Beide seien nicht in Lebensgefahr, berichtete der türkische Innenminister Ali Yerlikaya auf Twitter (X).

Hintergründe unklar

Wer hinter dem Anschlag steckte, war zunächst unklar. Auch über die Identität der Angreifer war zunächst nichts bekannt.

Über den genauen Hergang des Anschlags am Sonntag berichteten türkische Medien, die zwei Angreifer seien gegen 9.30 Uhr Ortszeit (8.30 Uhr MESZ) mit einem Renault Kangoo vor das Innenministerium gefahren. Mit Gewehren bewaffnet hätten sie versucht, an Wachen vorbei in das Ministerium zu gelangen, seien damit aber gescheitert. Daraufhin habe sich einer der beiden in die Luft gesprengt. Die Staatsanwaltschaft verhängte eine Nachrichtensperre zu dem Thema, wie das Justizministerium bekannt gab.

In der Türkei hat es in der Vergangenheit immer wieder Anschläge gegeben. Im November 2022 explodierte auf der Istanbuler Einkaufsstraße Istiklal eine Bombe, wobei sechs Menschen getötet wurden. Nach Angaben der türkischen Regierung hatte die Attentäterin Verbindungen zur syrischen Kurdenmiliz YPG, die die türkische Regierung als Ableger der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) sieht. Die YPG bestritt, hinter dem Anschlag zu stecken. 2016 waren bei einem Selbstmordattentat der Terrormiliz „Islamischer Staat“ im historischen Zentrum Istanbuls zwölf Deutsche getötet worden.


dpa

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