Mittwoch, 10. April 2024

Südtirol hat ein Gewaltproblem: „Täglich mindestens 4 Einsätze“

Südtirol hat offensichtlich ein Gewaltproblem. Laut gestern von Quästor Paolo Sartori vorgestellten Daten der vergangenen 12 Monate musste die Staatspolizei häufiger im Fall von Gewalthandlungen eingreifen als im Jahr zuvor.

Präsentierte die Daten der Staatspolizei: Quästor Paolo Sartori. - Foto: © ANDREAS KEMENATER

„Täglich im Schnitt 4 Mal“, so Sartori. Beinahe jeden zweiten Tag muss die Polizei wegen eines Verstoßes gegen den „Codice Rosso“ eingreifen.

Die Telefone in der Quästur klingelten nicht selten, dennoch ist die Anzahl an Anrufen gegenüber dem Vorjahr gesunken. Über die Notrufnummer 112 zählte die Polizei im Zeitraum vom 1. April 2023 bis zum 31. März dieses Jahres 20.201 Anrufe. Effektiv zu einem Einsatz ausrücken mussten die Beamten jedoch „nur“ in 7348 Fällen.

Schlägereien, Überfälle, Streitigkeiten

Weniger Anrufe bedeutet aber nicht automatisch auch weniger Verbrechen. „Die Staatspolizei musste in den vergangenen 12 Monaten häufiger im Falle von Gewalthandlungen eingreifen“, berichtet Sartori. „Ich spreche dabei von Schlägereien, Überfällen und Streitigkeiten, die eskaliert sind.“ Es komme täglich zu mindestens 4 Einsätzen seiner Polizeibeamten aufgrund von Gewaltverbrechen.

Dennoch, die Zahl an Verhaftungen hat abgenommen. „In den vergangenen 12 Monaten wurden 172 Personen verhaftet“, so Sartori. In den 12 Monaten davor waren es noch 239 Personen gewesen. Genauso sank die Anzahl der Anzeigen. Von April 2022 bis Ende März 2023 waren es noch 1465 gewesen. Beeindruckend sind aber die Daten zu den beschlagnahmten Drogen: ganze 43.339 Kilogramm.

„Codice Rosso“: 188 Anzeigen

Anzeigen wegen Verstößen gegen den „Codice Rosso“, das Gesetz gegen Gewalt an Frauen, gab es 188. „Das bedeutet, dass wir im Schnitt alle 2 Tage wegen Verbrechen dieser Art ausrücken mussten“, so Sartori.

Am Rande der Vorstellung der Daten verkündete der Quästor“ eine Überprüfung aller 47.040 Aufenthaltsgenehmigungen durchzuführen zu lassen, um sie für jene Personen, die die Voraussetzungen dafür nicht mehr erfüllen (etwa wegen begangener Straftaten oder weil sie keine Arbeit mehr haben) zu widerrufen.

pra

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