Donnerstag, 1. Juni 2023

Herzig, aber nicht hilflos: Jungwild nicht berühren

Im Mai und Juni bringen die meisten Wildtiere ihre Jungen zur Welt – und jedes Jahr finden Bürger scheinbar verwaiste Rehkitzen oder Junghasen und nehmen diese dann mit nach Hause. Damit schadet man aber diesen Tieren nur, denn sie werden getrennt von ihrer Mutter und die Gefahr ist groß, dass sie danach nicht mehr angenommen werden, warnt der Jagdverband. Zudem sei es eine strafbare Handlung, sich Wildtiere einfach so anzueignen.

Gesunde Jungwildtiere sollte man in Ruhe lassen, wer hingegen verletzte oder offensichtlich kranke Tiere findet, sollte den zuständigen Jagdaufseher oder den Revierleiter verständigen und diesem den Fundort genau beschreiben, rät der Jagdverband.

Im guten Glauben lesen jedes Jahr einige Bürger vermeintliche Findlinge auf, nehmen sie mit nach Hause, um sie aufzupäppeln oder versuchen, sie bei Tierärzten abzugeben, berichtet der Direktor des Jagdverbandes, Benedikt Terzer. „In der Regel ist aber das Muttertier nicht weit entfernt – und durch den Menschen gestört worden.“ Diese Jungtiere seien nicht hilfsbedürftig. Um Wildtiere aufzuziehen, brauche man eine eigene Genehmigung, und diese werde nicht so ohne Weiteres erteilt, sagt Terzer.

Spätestens, wenn solche Naturfreunde eine fachkundige Person zu Rate ziehen, dann lautet der sofortige Ratschlag, das Tier wieder sofort zurück zu bringen. Da dann aber der menschliche Geruch am Tier hafte, sei es fraglich, ob das Jungwild dann auch wieder angenommen wird.

Wildtiere seien zudem „unverfügbares Vermögen des Staates“, erklärt der Direktor des Jagdverbandes.

Jungvögeln nur helfen, wenn sie auf der Straße sind

Auch Jungvögel, die man auf einer Grünfläche findet, sollten in Ruhe gelassen werden, rät der Jagdverband. Denn die Vogeleltern versorgen den Nachwuchs auch außerhalb des Nestes. Hilfe sei erst dann angebracht, wenn sich Jungvögel auf der Straße befinden. In diesem Fall sollte man die Vögel in das nächste sichere Gebüsch in unmittelbarer Umgebung bringen. Dort könnten die Altvögel ihre Jungen wiederfinden und weiter versorgen.

Katzen ein Halsband mit Glöckchen umhängen

Der Jagdverband rät Katzenbesitzern, die Vogelkinder schützen möchten, den Stubentiger in diesen Wochen im Haus zu lassen, da Jungvögel eine leichte Beute seien. Um den Jagderfolg der Katzen zu minimieren, empfiehlt die Schweizerische Vogelwarte, den Katzen ein farbiges Halsband, kombiniert mit einem Glöckchen, umzuhängen.

Damit erbeuten die Katzen deutlich weniger Vögel, berichtet Terzer. Denn Vögel werden schneller auf die Gefahr aufmerksam. In dieser Jahreszeit sei es zudem wichtiger als sonst, seinen Hund bei Spaziergängen durch Wald und Wiese an die Leine zu nehmen. Denn in jedem Vierbeiner schlummere der Jagdinstinkt.

hof

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