Mittwoch, 14. Februar 2024

Hirtenbrief von Bischof Muser: Zukunftsperspektiven der Kirche

Zum heutigen Aschermittwoch hat Bischof Ivo Muser seinen Fastenhirtenbrief veröffentlicht. Er geht darin auf die Zukunftsperspektiven für die Kirche in einer sich wandelnden Welt ein: „Jesus Christus und der Glaube an ihn sind ein Geschenk für die Menschen – zu jeder Zeit neu! Dieser Glaube schenkt Hoffnung und Orientierung.“

Bischof Ivo Muser spricht in seinem Hirtenbrief über die Zukunft der Kirche in einer sich wandelnden Gesellschaft. - Foto: © diözese

Mit dem Titel seines Fastenhirtenbriefes 2024, „Warum bleibe ich?“, lädt Bischof Ivo Muser die Gläubigen ein, über ihre persönliche Verbindung zur Kirche in einer Zeit des Wandels und der Herausforderung nachzudenken.

Er ruft dazu auf, in diesen Zeiten der Veränderung bei den eigenen christlichen Überzeugungen zu bleiben und sie mit Freude und Hoffnung zu teilen. Der Titel „Warum bleibe ich?“ ist daher nicht nur eine Frage, sondern auch eine Aufforderung, Antworten zu finden und zu teilen, indem der Glauben bewusst und authentisch gelebt wird.

Blick in die Zukunft

Der neue Hirtenbrief von Bischof Muser befasst sich mit der Zukunft der Kirche in einer sich wandelnden Gesellschaft. Mit diesem Thema hat sich der Bischof schon bei der Pastoraltagung im September 2023 auseinandergesetzt und ist dabei zum Schluss gekommen, dass die Kirche in Südtirol in 15 Jahren radikal kleiner und in der Gesellschaft weniger relevant sein wird.

„In den vergangenen Monaten wurde ich oft auf diese Einschätzung und Vision angesprochen: erstaunt, nachdenklich, überrascht, kritisch, mit Zustimmung. Mit diesem Fastenhirtenbrief lade ich alle ein, sich mit dieser realistisch-hoffnungsvollen Vision auseinander zu setzen und sie mit der eigenen Lebens- und Glaubenserfahrung zu konfrontieren“, schreibt Bischof Muser einleitend im Hirtenbrief.

Kirche im Wandel

Bischof Muser bekräftigt seinen Befund vom vergangenen September und beschreibt eine Kirche, die in Zukunft kleiner, bescheidener und machtloser wird, aber aus dieser Schwäche eine neue Stärke und Glaubwürdigkeit schöpft. Er ruft dazu auf, diese Realität zu akzeptieren.

„Auch wenn es viele nicht gerne hören: Es gibt nicht nur eine Kirchenkrise, sondern eine Gotteskrise! Es ist wichtig, diese Situation anzuerkennen und anzunehmen, denn das sind die Bedingungen, die heute da sind. Dabei wird die Kirche bestimmt nicht verschwinden. Kirche hat Zukunft, weil es Menschen gibt, die gerne Christen und Christinnen sind“, so der Bischof.

Aufruf zu einem authentischen Glauben

Der Bischof fordert dazu auf, einfacher und bewusster zu leben und betont die österliche Hoffnung, die uns ermutigt, am Glauben festzuhalten. Muser schreibt über den Wandel in kirchlichen Strukturen sowie die Notwendigkeit, sich neu zu orientieren und die christliche Botschaft lebendig zu halten.

Bischof Muser ist überzeugt: „Die Kirche heute wird nicht überleben, wenn sie jedem Konflikt ausweicht. Eine Kirche, die in unserer komplexen, pluralistischen Gesellschaft keinen Widerspruch auslöst, eine Kirche, die nur gelobt werden möchte, weil sie das nachsagt, was alle sagen und die im Strom der Meinungen mitschwimmt, muss sich fragen, ob sie wirklich in der Spur des Evangeliums ist, in der Spur des gekreuzigten Auferstandenen.“

Christliches Zeugnis in der heutigen Zeit

Bischof Muser schreibt weiter, dass es mehr und mehr um die christlichen Grundwerte gehe: „Wir sollen zu unserer Überzeugung stehen – nicht ideologisch, nicht rückwärtsgewandt und auch nicht mit dem Anspruch, Applaus zu erhalten. 'Auf dein Wort hin: mit Freude und Hoffnung', bleibt der gültige Auftrag unserer Diözesansynode von 2013 – 2015. Die Zeit einer “volkskirchlichen Gesellschaft„ ist endgültig vorbei. Jetzt ist die Zeit, über unsere Freude und unsere Hoffnung zu reden und unseren Glauben konkret in der Öffentlichkeit zu zeigen.“

stol

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