Freitag, 1. März 2024

„Illegale Einwanderer, die Straftaten begehen, finden in mir einen Feind“

Gewalt an Frauen, Jugenddelinquenz, urbane Missstände, illegale Einwanderung: Das sind nur einige der Themen, die Paolo Sartori, der neue Quästor von Bozen, bei seinem Dienstantritt angesprochen hat. Der ehemalige Quästor von Mantua und von Vicenza hat ein offenes Ohr für alle Anliegen und will „ständig mit den Bürgermeistern im ganzen Land in Kontakt sein.“

Bereits im Rahmen der Pressekonferenz zu seinem Dienstantritt zeigte sich Paolo Sartori, der neue Quästor von Bozen, unnachgiebig in Sachen Konsequenzen für illegale Einwanderer, die Straftaten begehen.

Von:
Michele Manca
Paolo Sartori, Jahrgang 1962, war in den 1990er Jahren Leiter der Fahndungsabteilung in der Quästur von Trient und hat auch „viel mit dem Kollegen Alexander Zelger von der Bozner Quästur zusammengearbeitet.“ Nun ist er „froh, wieder in der Region zu arbeiten.“

Dialog und Zusammenarbeit mit Bürgermeistern und Bevölkerung

Sartori stellt von Anfang an klar: Er sucht den direkten Draht zur Bevölkerung, will mit den Bürgermeistern auch außerhalb von Bozen reden und die Anliegen, die ihm auch Medienvertreter entgegenbringen, ernst nehmen. Zusammengefasst: „Jede Meldung aus der Bevölkerung ist wertvoll“, so der neue Quästor.

„Unsere Tätigkeit zielt vor allem darauf ab, die Schwächeren in der Gesellschaft zu schützen – Kinder, Senioren, Frauen in Gewaltsituationen. Für sie alle wollen und müssen wir vertrauensvolle Bezugspersonen sein“, sagte Sartori.

Es ist mir wichtig, überall im Land Präsenz zu zeigen, damit ich auch die Bürgermeister treffen kann und mit ihnen besprechen, was bislang getan wurde und was man noch tun kann.
Quästor Paolo Sartori


Das Vertrauensverhältnis sei das Um und Auf für alle Beziehungen, die laut dem Quästor ein Netz der Wachsamkeit schaffen, in dem alle einen Beitrag zur öffentlichen Sicherheit leisten können. Darum sei es ihm besonders wichtig, „überall im Land Präsenz zu zeigen, damit ich auch die Bürgermeister treffen kann und mit ihnen besprechen, was bislang getan wurde und was man noch tun kann“, kündigte er an.

Gefühlte Sicherheit statt nur Daten berücksichtigen

Der kontinuierliche Dialog mit öffentlicher Verwaltung und Bürgern sei Teil des Konzepts einer „partizipativen Sicherheit“, von deren Wirksamkeit Sartori überzeugt ist. „Ich gehe mit statistischen Daten sehr vorsichtig um, denn die gefühlte Sicherheit weicht meist stark davon ab“, merkte er an. Auch aus diesem Grund wolle er sich nicht nur blind auf die Daten verlassen, sondern auch Anliegen und Sorgen der Bevölkerung berücksichtigen.

Zugleich fließe diese enge Zusammenarbeit mit mehreren Akteuren in die Präventionsarbeit der Quästur ein. Auch in diesem Bereich wolle man Schritte setzen, um Jugendkriminalität im Keim zu ersticken – indem eine Kultur der Legalität noch stärker verbreitet und gefördert wird.

„Unnachgiebig“ mit kriminellen illegalen Einwanderern

Den Missständen in verschiedenen Zonen von Meran und Bozen werde man bereits mit der Militärpräsenz des gesamtstaatlichen Plans „Strade sicure“ entgegenzuwirken versuchen – „als Quästor koordiniere ich die Tätigkeit der Soldaten, die den Kontrolldienst aber relativ autonom durchführen“, erklärte Sartori. Die Präsenz des Heeres habe sich anderswo bereits als nützlich erwiesen, sowohl als Abschreckung für potenzielle Übeltäter als auch als zusätzliche Alarmglocken, die den raschen Einsatz der Ordnungshüter anfordern können.

Alle müssen eine aktive Rolle haben, wenn es darum geht, dafür zu sorgen, dass dieses Land menschengerecht gestaltet wird.
Quästor Paolo Sartori


Bezüglich illegalen Einwanderern und Kriminalität will der neue Quästor Nägel mit Köpfen machen: „Wer sich illegal im Land aufhält und Straftaten begeht, findet in mir einen Feind.“ Diesbezüglich werde er „unnachgiebig“ sein, versprach Sartori. Allerdings erinnerte er dabei daran, dass es immer eines strafrechtlichen Verfahrens bedürfe – und damit einer Meldung bzw. Anzeige –, um konsequent gegen Vorfälle vorgehen zu können. „Alle müssen eine aktive Rolle haben, wenn es darum geht, dafür zu sorgen, dass dieses Land menschengerecht gestaltet wird“, sagte Sartori.

Zur Person

Der aus Mantua gebürtige Beamte Paolo Sartori (62) war vor seinem Dienstantritt in Bozen u. a. Quästor von Mantua und zuletzt von Vicenza. In Mantua ist er für seine erfolgreichen Strategien zur Bekämpfung der Kleinkriminalität, insbesondere in den Bereichen Prostitution, Drogenhandel und illegale Einwanderung aufgefallen. Im Laufe seiner Karriere sammelte er auch Erfahrungen bei polizeilichen Operationen zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens sowie des Terrorismus in Osteuropa und in Mittelamerika. In den 1990er Jahren hatte er die Leitung der Fahndungsabteilung in Trient übernommen – das Trentino kennt der Polizist gut, zumal sein Vater aus dem Rendena-Tal stammt.


Stellenanzeigen


Teilzeit






Teilzeit





powered by
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden