Laut einem Plan der Regierungspartei Lega sollen Drohnen verstärkt eingesetzt werden, um Brandstifter zu lokalisieren und identifizieren.
Brandstifter, die wirtschaftliche Vorteile aus der Tat zu ziehen wollen, sollen hart bestraft werden, teilte die Partei am Mittwoch mit. Nur 5 Prozent der Brände werden laut Experten von Pyromanen gelegt, die aus purer Zerstörungslust handeln. Meist steckten wirtschaftliche Interessen hinter den Sommerbränden, so deren Tenor.
„Die Brandstifter sind echte Attentäter. Sie legen das Feuer mithilfe von Sprengkörpern“, betonten Feuerwehrmänner, die auf Sizilien im Dauereinsatz sind.
Wirtschaftliche Gründe vermutet
Die meisten Brände werden aus spekulativen Gründen gelegt, hieß es. Der Zivilschutz sprach von einem „Geschäft mit dem Feuer“. Strenge Regeln verbieten zwar das Bauen auf abgebrannten Gebieten. Dennoch geht man in Italien davon aus, dass wirtschaftliche Interessen ein Hauptgrund der neuen Brandwelle bleiben.Vor allem in Süditalien wolle man oft durch Brände die staatliche Aufforstung erzwingen, wie Medien berichteten. Für die Forstarbeiten würden dann Arbeitslose aus der Region eingesetzt. Diese wollten mit Bränden dafür sorgen, dass weitergearbeitet werden könne, lautet der Verdacht einiger Ermittler. In vielen Gegenden in Süditalien liegt die Arbeitslosigkeit bei weit über 20 Prozent. Jeder zweite Jugendliche ist ohne Arbeitsplatz.
„Die Schäden, die die Brände anrichten, sind nicht bezifferbar. Bis von den Flammen zerstörte Wälder wieder wachsen, dauert es 15 Jahre“, betonte der Landwirtschaftsverband Coldiretti. In den Mittelmeer-Wäldern gebe es 25.000 verschiedene Blumenarten, die gefährdet sind.
Die Folgen für die Tiere sind katastrophal, warnte der Verband. Auch die Gluthitze dieser Tage nährt die Brände. In fast allen italienischen Städten wurden in den vergangenen Tagen Rekordtemperaturen gemeldet.