Mittwoch, 26. Juli 2023

Italien will Strafen für Brandstiftung verschärfen

Italien will nun verstärkt Jagd auf Brandstifter machen, die in den vergangenen Tagen Hunderte Feuer gelegt haben sollen. Obwohl Brandlegung in Wäldern mit Strafen von bis zu 10 Jahren Gefängnishaft streng geahndet wird, bleiben Brände nach wie vor eine sommerliche Plage. Die Regierung in Rom kündigte nun an, das Ausmaß der Strafen zu erhöhen. Denn man vermutet wirtschaftliche Interessen hinter den Brandstiftungen.

Feuer in Palermo: Feuer wüten in vielen Provinzen im Süden. - Foto: © APA/afp / STRINGER

Laut einem Plan der Regierungspartei Lega sollen Drohnen verstärkt eingesetzt werden, um Brandstifter zu lokalisieren und identifizieren.

Brandstifter, die wirtschaftliche Vorteile aus der Tat zu ziehen wollen, sollen hart bestraft werden, teilte die Partei am Mittwoch mit. Nur 5 Prozent der Brände werden laut Experten von Pyromanen gelegt, die aus purer Zerstörungslust handeln. Meist steckten wirtschaftliche Interessen hinter den Sommerbränden, so deren Tenor.

„Die Brandstifter sind echte Attentäter. Sie legen das Feuer mithilfe von Sprengkörpern“, betonten Feuerwehrmänner, die auf Sizilien im Dauereinsatz sind.

Wirtschaftliche Gründe vermutet

Die meisten Brände werden aus spekulativen Gründen gelegt, hieß es. Der Zivilschutz sprach von einem „Geschäft mit dem Feuer“. Strenge Regeln verbieten zwar das Bauen auf abgebrannten Gebieten. Dennoch geht man in Italien davon aus, dass wirtschaftliche Interessen ein Hauptgrund der neuen Brandwelle bleiben.

Vor allem in Süditalien wolle man oft durch Brände die staatliche Aufforstung erzwingen, wie Medien berichteten. Für die Forstarbeiten würden dann Arbeitslose aus der Region eingesetzt. Diese wollten mit Bränden dafür sorgen, dass weitergearbeitet werden könne, lautet der Verdacht einiger Ermittler. In vielen Gegenden in Süditalien liegt die Arbeitslosigkeit bei weit über 20 Prozent. Jeder zweite Jugendliche ist ohne Arbeitsplatz.

„Die Schäden, die die Brände anrichten, sind nicht bezifferbar. Bis von den Flammen zerstörte Wälder wieder wachsen, dauert es 15 Jahre“, betonte der Landwirtschaftsverband Coldiretti. In den Mittelmeer-Wäldern gebe es 25.000 verschiedene Blumenarten, die gefährdet sind.

Die Folgen für die Tiere sind katastrophal, warnte der Verband. Auch die Gluthitze dieser Tage nährt die Brände. In fast allen italienischen Städten wurden in den vergangenen Tagen Rekordtemperaturen gemeldet.

apa

Stellenanzeigen


Teilzeit






Teilzeit





powered by
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden