Samstag, 10. Februar 2024

Meloni gedenkt in Triest den Opfern des „Foibe“-Massakers

Italiens Premierministerin Giorgia Meloni hat am heutigen Samstag anlässlich des „Tages der Erinnerung“ am 10. Februar der Opfer der Gräuel der „Foibe“ gedacht.

Giorgia Meloni hat am heutigen Samstag anlässlich des „Tages der Erinnerung“ am 10. Februar der Opfer der Gräuel der „Foibe“ gedacht. - Foto: © ANSA / Mauro Zocchi

Mit „Foibe“ sind die engen Schluchten und senkrechten Karsthöhlen in Istrien und Friaul-Julisch-Venetien gemeint, in die die jugoslawischen Partisanen Titos, denen es um die Annexion der zwischen 1943 und 1945 eroberten Gebiete ging, die Massaker-Leichen einiger tausend Italiener geworfen hatten.

Meloni legte in der Nähe der großen Foiba in Basovizza nahe Triest einen Lorbeerkranz nieder. Unmittelbar danach wurde eine Schweigeminute eingelegt. Die feierliche Gedenkfeier am Nationaldenkmal auf dem Triester Karst begann mit dem Hissen der italienischen Flagge, anschließend wurde den Gefallenen die Ehre erwiesen. Bei der Zeremonie waren der Präsident der Region Friaul Julisch Venetien, Massimiliano Fedriga, und der Bürgermeister von Triest, anwesend.

Erinnerungstag erstmals vor 20 Jahren eingeführt

Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella kritisierte die „Mauer des Schweigens und des Vergessens“, die sich um die Tragödie der „Foibe“ gebildet hat. „Eine Mauer des Schweigens und des Vergessens – eine Mischung aus Verlegenheit, politischem Opportunismus und manchmal ernsthafter Oberflächlichkeit – bildete sich um das schreckliche Leiden Tausender Italiener, die in den Foibe massakriert wurden. Viele Italiener wurden gezwungen, ihre Häuser, ihren Besitz, ihre Erinnerungen, ihre Hoffnungen, die Länder, in denen sie gelebt hatten, zu verlassen, als ihnen eine Inhaftierung oder gar die physische Vernichtung drohte“, sagte Mattarella bei einer Zeremonie im Quirinal.

Der Erinnerungstag an die „Foibe“ wurde erstmals am 10. Februar 2004 eingeführt. Diese Massentötungen fanden hauptsächlich in Friaul-Julisch Venetien, Istrien und Dalmatien statt und richteten sich gegen die einheimische italienische Bevölkerung. Schätzungen zufolge wurden bis zu 15.000 Italiener von den jugoslawischen Kommunisten, die die Halbinsel Istrien in den letzten beiden Jahren des Zweiten Weltkriegs besetzt hielten, gefoltert oder getötet.

Viele der Opfer wurden während der antifaschistischen Aufstände in der Region in die engen Bergschluchten geworfen. Die genaue Zahl der Opfer dieser Gräueltaten ist nicht bekannt, auch weil Titos Truppen die Aufzeichnungen der lokalen Bevölkerung vernichteten, um ihre Verbrechen zu vertuschen.

apa/stol

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