Donnerstag, 14. September 2023

Nach Meloni-Besuch: Großrazzia in Mafia-Hochburg Caivano

In der für ihre Mafia-Aktivitäten und Jugendkriminalität bekannten italienischen Stadt Caivano nahe Neapel hat es am Donnerstagmorgen eine Großrazzia gegeben. Rund 400 Einsatzkräfte verschiedener Strafverfolgungsbehörden waren am frühen Morgen an der Operation beteiligt, hieß es in einer Mitteilung der Polizei.

In Caivano fand eine Großrazzia statt. - Foto: © ANSA / CIRO FUSCO

Bei dem Einsatz gab es Hausdurchsuchungen und Kontrollen verdächtiger Menschen und Fahrzeuge. Im Fokus stand die Suche nach Waffen und Drogen. Anfang September kam es bereits zu einer ähnlichen Razzia in der Stadt.

Caivano, unweit der süditalienischen Hafenstadt Neapel in Kampanien, erlangte Ende August traurige Berühmtheit. Dort waren 2 Mädchen im Alter von 11 und 13 Jahren von Jugendbanden vergewaltigt worden. Italiens ultrarechte Regierungschefin Giorgia Meloni besuchte die Gemeinde später unter strengen Sicherheitsvorkehrungen und sprach von einer „unmenschlichen Tat“, die ganz Italien schockiert habe.

Das Gebiet wurde abgeriegelt. - Foto: © ANSA / CIRO FUSCO


Die Gemeinde mit rund 35 000 Einwohnern gilt als eine Hochburg des organisierten Verbrechens. Erst kürzlich kam es erneut zu Zwischenfällen. So feuerten etwa am Montag nachts Jugendliche mit Maschinengewehren und Pistolen auf den Boden und auf geparkte Autos. Die Präsidentin der Parlamentarischen Antimafia-Kommission, Chiara Colosimo, bezeichnete die Vorfälle als „mafiöse Arroganz“.

Kürzlich erließ Melonis Regierung das „Caivano-Dekret“, das eine härtere Gangart für junge Straftäter vorsieht. So sollen etwa Jugendliche ab 14 Jahren bereits in Untersuchungshaft genommen werden, wenn ihnen eine Höchststrafe von 6 Jahren droht.

Kürzlich erließ Melonis Regierung das „Caivano-Dekret“, das eine härtere Gangart für junge Straftäter vorsieht. <?ZP?> - Foto: © ANSA / FABIO FRUSTACI


Im Zentrum der Razzia stand die Gegend rund um das berüchtigte Viertel Parco Verde, in dem auch die minderjährigen Mädchen vergewaltigt wurden. Eingesetzt wurden Drogenspürhunde und ein Hubschrauber. Die Stimmung im Ort spitzt sich indes zu. Nach Melonis Besuch auf Einladung des lokalen Pfarrers Maurizio Patricello musste kürzlich dessen Polizeischutz verschärft werden.

dpa/stol

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