Freitag, 19. Mai 2023

Nächtliches Tuning-Treffen auf der MeBo raubt Anrainern den Schlaf

Am Donnerstagvormittag haben Hunderte aufgemotzte Sportwagen den Verkehr in Sinich lahmgelegt. In der Nacht auf Freitag kehrte keine Ruhe ein. „Die Sportwagen rasten, was die Kisten hergaben, auf der MeBo zwischen Vilpian und Gargazon hin und her. An Schlaf war nicht zu denken“, klagt Anrainer Horst Winkler.

Aufgemotzte Sportwagen sorgten am Donnerstag für reichlich Unmut – lautstark brausten sie nachts über Stunden die Schnellstraße MeBo entlang. - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Wer gestern am späten Vormittag in Richtung Sinich fuhr, musste eine ordentliche Portion Geduld an den Tag legen. Auslöser war eine Gruppe von deutschen Sportwagen-Tunern, also Autofans, die ihr Fahrzeug optisch und mechanisch aufwerten; eine Gruppe versammelte sich mit ihren Wagen in Sinich, um in einem nahegelegenen Pub eine Pause zu machen. Das Problem dabei: Für die 400 Fahrzeuge war kein Platz zum Parken. „So ein Chaos habe ich noch nie erlebt“, sagt Stadtpolizei-Kommandant Alessandro De Paoli. Mehr dazu lesen Sie hier.

Stoßstange an Stoßstange, wütende Hupkonzerte: Selbst 10 Beamte der Stadtpolizei konnten das Verkehrschaos in Sinich am Donnerstag nicht in den Griff bekommen.



Doch damit nicht genug: Wie STOL in Erfahrung bringen konnte, waren die getunten Sportwagen auch in der Nacht auf den heutigen Freitag auf der MeBo unterwegs und sorgten damit für reichlich Unmut bei den Anrainern.

Folgende Bilder zeigen die aufgemotzten Sportwagen auf der Raststätte MeBo-Süd am frühen Donnerstagabend.

Lärmende Motoren halten Anrainer wach

„Die Sportwagen rasten zwischen 22 und ein Uhr mit vollem Karacho auf der MeBo zwischen Vilpian und Gargazon hin und her. Dabei ließen die Fahrer die Motoren laut aufröhren und die Reifen quietschen, sodass an Schlaf gar nicht zu denken war“, erklärt Horst Winkler, der unweit der MeBo wohnt.


An der Q8-Tankstelle bei Vilpian hatten die Sportwagen-Tuner ihr Fahrerlager aufgeschlagen. Wie Winkler berichtet, sollen dort und auch weiter entlang der MeBo zahlreiche Schaulustige des Spektakel verfolgt haben.

Carabinieri konnten keine Verstöße nachweisen

Mehrmals habe der Feuerwehrkommandant die Behörden verständigt und darum gebeten, dass dem wilden Treiben ein Ende gesetzt werden möge – vergeblich. „Es kann doch nicht sein, dass man diese Leute auf einer Schnellstraße einfach machen lässt, was sie wollen“, ärgert sich Winkler im Gespräch mit STOL.

Von Behördenseite heißt es, eine Reihe von Beschwerden seien wegen der getunten Autos bei ihnen eingegangen. Gegen 0.30 Uhr rückte eine Patrouille der Carabinieri zur MeBo-Raststätte Vilpian aus. Dort traf sie eine Gruppe deutscher Touristen mit ihren Sportwagen an, konnte ihnen allerdings keine Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung nachweisen. Die Personen wurden identifiziert und mussten die Tankstelle verlassen.

„Ab etwa ein Uhr war dann endlich Ruhe“, sagt auch Winkler. Er will nun bei der Straßenpolizei Anzeige erstatten.

Sportwagenfahrer wollen noch bis Dienstag in Südtirol bleiben

Die rund 400 Besitzer getunter Sportwagen sind im Rahmen des XS Car Night unterwegs. Dabei handelt es sich um Tuning-Treffen, die es seit 20 Jahren gibt und mittlerweile auf der ganzen Welt verbreitet sind.

Die Treffen sind markenunabhängig; dabei treffen sich Lenker leistungsgesteigerter und optisch aufgedonnerter Sportwagen. Die XS Car Night hatte zuletzt 4 Jahre lang in Klagenfurt am Wörthersee stattgefunden, in zeitlicher Nähe zu dem berühmt-berüchtigten GTI-Treffen am Wörthersee. Dieses wurde mittlerweile wegen unglaublicher Auswüchse und Rasereien von den Behörden verboten.

Die XS Car Night hat aus Protest gegen scharfe Polizeikontrollen ihre heurige Ausgabe nach Südtirol verlegt. Noch bis Dienstag wollen die Sportwagenfahrer ihre – nicht angemeldeten – Treffen abhalten. So ist eines am Freitagnachmittag an der Franzensfeste geplant und ein weiteres am Samstag ab 17 Uhr an der Bozner Messe.

pho

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martin timpfler
19. Mai 2023 12:16
Hermann Zanier
19. Mai 2023 13:01
Martin Untermarzoner
19. Mai 2023 14:53
I finds toll dass junge Leit so a tolle Veronstoltung organisiern!
Besser wenn se es Geld in die Autos inni spuckn und nt in Drogen und Alkohol!
Und die deitschen Autos sein besser kontrolliert und eingetrogen wia man sichs ban Revisionszentrum Bozen lei erträumen konn!
Olm weiter frei mi nägstes Johr auf ein Wiedersehen
Hermann Zanier
20. Mai 2023 16:04