Samstag, 21. Oktober 2023

Österreich: 47-Jährige von Ex-Mann erschossen – Tochter setzt Notruf ab

In der Südsteiermark ist es Samstagfrüh zu einer Bluttat gekommen. Eine 47-Jährige ist in Wolfsberg im Schwarzautal offenbar von ihrem Ex-Mann (52) erschossen worden. Der Mann verübte am mutmaßlichen Tatort Suizid. Die Frau war noch reanimiert worden, letztlich vergeblich, sagte ein Polizist der APA. Die Einsatzkräfte waren von der Tochter der 47-Jährigen alarmiert worden.

Das Opfer konnte reanimiert werden, erlag dann aber den Verletzungen. - Foto: © APA/ERWIN SCHERIAU / ERWIN SCHERIAU

Die Tochter der Frau musste die schlimme Entdeckung machen - die Leiche des 52-Jährigen und dann die schwer verletzte Mutter. Sie war im Nebenhaus bei Verwandten gewesen und ist nicht die leibliche Tochter des mutmaßlichen Schützen. Die 47-Jährige und ihr Ex-Mann hatten keine gemeinsamen Kinder gehabt. Die Tochter hatte sofort die Rettungskräfte verständigt, die ihrerseits die Polizei alarmierten. Über das Motiv gab es vorerst keine Angaben, hierzu werden noch Ermittlungen geführt. Die Getötete war seit einigen Monaten von dem 52-Jährigen geschieden, er selbst hatte nicht weit weg in einer anderen Ortschaft gewohnt. Zum Haus im südsteirischen Bezirk Leibnitz war er mit seinem Auto gekommen, die Tat dürfte zwischen 7 und 7.30 Uhr verübt worden, sagte ein Polizeisprecher zur APA.

Bei der Schusswaffe soll es sich um eine Schrotflinte handeln, diese hatte der Mann legal besessen. Das Landeskriminalamt übernahm die Ermittlung und war am Vormittag noch am Tatort, ebenso wie die Spurensicherung. Die Tochter wurde vom Kriseninterventionsteam betreut. Für die Ermittlungen wurde ein Sachverständiger für Schusswaffen und Ballistik hinzugezogen. Die Staatsanwaltschaft ordnete die Obduktion der beiden Leichname an.

20. Femizid in Österreich

SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner äußerte in einer Stellungnahme tiefe Betroffenheit und Anteilnahme angesichts des heuer mittlerweile 20. Femizids in Österreich. Die Frauenministerin müsse alle notwendige Ministerien und Expertinnen und Experten in Sachen Gewalt- und Opferschutz sowie Frauenberatungsstellen an einen Tisch holen und den Nationalen Aktionsplan Gewaltschutz umsetzen. „Wir sind es den ermordeten Frauen und ihren Hinterbliebenen schuldig“, sagte Holzleitner unter anderem. Die Istanbul-Konvention, also jenes Abkommen, das Frauen und Mädchen vor Gewalt schützen soll, ist in Österreich noch immer nicht vollumfänglich umgesetzt.

Erst vor 10 Tagen waren 2 Tote im südsteirischen Wagna nach einem Familienstreit zu beklagen gewesen: Ein Sohn hatte seinen Vater erstochen und sich danach mit seiner Faustfeuerwaffe erschossen. Und Ende August war ein Femizid entdeckt worden: Ein Mann hatte nahe des oststeirischen Fürstenfeld seine Lebensgefährtin erstochen und sich dann bei der Garage des Wohnhauses mit einer Schusswaffe getötet.

apa

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