Mittwoch, 14. Juni 2023

AGO schlägt Alarm: „Seniorenbetreuung in Südtirol gerät aus dem Gleichgewicht“

Pflegepersonal in Südtirol ist rar. Die Autonome Gewerkschaftsorganisation der örtlichen Körperschaften – Südtirol (AGO) schlagt daher in einem offenen Brief Alarm.

Es wird immer schwieriger Pflegepersonal in Südtirol zu finden. - Foto: © Shutterstock / shutterstock

„Der Notstand im Pflegebereich ist eine täglich große Herausforderung, die gemeinsam mit allen Beteiligten angegangen werden muss. Gemeinsam können neue Ideen und Lösungen erarbeitet werden“, so die AGO. Ein offener Brief soll nun eine Aufforderung sein, diese Herausforderung gemeinsam anzugehen, „damit eine menschenwürdige Versorgung unserer Liebsten im Alter gewährleistet werden kann.“

Hier der Brief im Wortlaut:

Nicht nur Südtirol hat einen Mangel an Pflegepersonal, sondern ganz Italien. Die Politik reagiert darauf nicht oder nur unzureichend. Dieses Einbrechen in Bezug auf die Attraktivität dieses wichtigen Arbeitsbereiches hat zur Folge, dass das gesamte System der Seniorenbetreuung aus dem Gleichgewichtgerät . Die Mitarbeiter berichten uns immer wieder, dass die derzeitigen Bedingungen für sie unsicher sind (Arbeitsüberlastung und Gesundheitsprobleme) und die Zukunft Angst macht... und das Ergebnis ist Folgendes: immer weniger verfügbares Personal und dadurch leere Betten in Seniorenwohnheimen.

Wir brauchen eine grundlegende Neugestaltung der Ausbildungssysteme und neue Verhandlungen, die eine echte Entwicklung dieser Berufsgruppen ermöglicht.
AGO


Es gibt eine Reihe von Interventionsmöglichkeiten, damit die Mitarbeiter in den Pflegeberufen wieder einen attraktiven Arbeitsplatz vorfinden können und sich die Spirale wieder in die andere Richtung dreht. Zuallererst müssen wir über eine Möglichkeit einer tatsächlichen, realen beruflichen Entwicklung in den Pflegeberufen nachdenken und diese planen, da diese faktisch nicht vorhanden ist, etwa für Sozialbetreuer und Pflegehelfer.

Es gibt immer weniger verfügbares Personal und dadurch leere Betten in Seniorenwohnheimen.
AGO


Wir brauchen eine grundlegende Neugestaltung der Ausbildungssysteme und neue Verhandlungen, die eine echte Entwicklung dieser Berufsgruppen ermöglicht. Wir wollen nicht, wie im letzten Vertrag mit dem Gemeindenverband vorgesehen, 'Ersatz'- Fachkräfte oder 'billige' Fachkräfte einstellen, um den Personalmangel in den Seniorenwohnheimen auszugleichen, sondern wir wollen die Bedingungen für das bestehende Personal verbessern und ihnen Wertschätzung entgegenbringen. Auf diese Weise kommen wieder Mitarbeiter in den Pflegebereich zurück.

Wir fordern daher dringend die Eröffnung eines Arbeitstisches mit allen beteiligten Parteien, um eine Lösung dieser Notlage zu finden und wir fordern gleichzeitig neue Bereichsverhandlungen.

stol

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