Montag, 27. November 2023

„Sexueller Missbrauch ist tiefgreifende Verletzung“

„Nein“ heißt Nein, und das ist zu respektieren: Das stellte Giuseppe Tricarico, Fahndungsleiter der Bozner Quästur, jüngst bei einer Infoveranstaltung zum Thema „sexuelle Gewalt“ vor den Schülern der Landesberufsschule für Handwerk und Industrie in Bozen klar.

Sexueller Missbrauch stellt nicht nur einen Angriff auf den Körper dar, sondern eine tiefgreifende Verletzung der gesamten Persönlichkeit. - Foto: © shutterstock

Als erste sprach bei der Infoveranstaltung Daniela Höller, Südtirols Kinder- und Jugendanwältin. Sie erläuterte zunächst die Aufgaben ihrer Organisation, der Kinder- und Jugendanwaltschaft (KiJA), und informierte darüber, wie Schüler bei Fragen selbst Kontakt aufnehmen können. Des Weiteren erklärte sie, welche Maßnahmen bei auftretenden Problemen unmittelbar ergriffen werden können und wo die rechtlichen Einschränkungen liegen.

Im Anschluss sprach Tricarico über die Bedeutung des Respekts in Beziehungen und betonte die Wichtigkeit, ein „Nein“ zu akzeptieren. Er hob hervor, dass Fälle von sexuellem Missbrauch in der Regel von Personen begangen werden, die sich bereits kennen. Die Wahrscheinlichkeit von Übergriffen durch Fremde sei demnach äußerst gering.

„Nein zu sexueller Gewalt“ war die Botschaft von (von links) Oberinspektor Francesco Bosi, Hochw. Gottfried Ugolini, Kinder- und Jugendanwältin Daniela Höller, Giuseppe Tricarico, Fahndungsleiter der Bozner Quästur, Direktor Rudi Gruber und Projektleiter Professor Vasyl Demchuk.



Während der Veranstaltung hatten die Schüler die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Diese wurden vom Fahndungsleiter und vom Oberinspektor Francesco Bosi beantwortet. Häufig bezogen sich die Fragen auf konkrete Situationen, wie beispielsweise den Fall, dass ein sexueller Übergriff von einem Mann verübt wurde, die betroffene Frau jedoch zögert, Anzeige zu erstatten.

Der Polizeikommissar stellte klar, dass nur das Opfer (sofern es sich um einen Erwachsenen handelt) befugt sei, in solchen Situationen Anzeige zu erstatten, und betonte gleichzeitig die Notwendigkeit, solche Vorfälle zu melden.

Tiefgreifende Verletzung der Persönlichkeit

Der Polizist erklärte außerdem, dass, wenn ein sexuelles Foto einer Person gegen ihren Willen veröffentlicht werde, nicht nur die Person schuldig sei, die das Foto weitergeleitet habe, sondern auch diejenigen, die das Foto heruntergeladen oder auf ihrem Mobiltelefon gespeichert hätten. Tricarico betonte gegenüber den Schülern zudem, dass eine solche Tat das Leben des Opfers nachhaltig zerstören könne. Sexueller Missbrauch stelle nicht nur einen Angriff auf den Körper dar, sondern eine tiefgreifende Verletzung der gesamten Persönlichkeit.

Ziel dieser eindringlichen Informationen war es, das Bewusstsein für die Ernsthaftigkeit dieses Problems zu schärfen und die Sensibilität im Umgang mit diesem sensiblen Thema zu stärken.

stol

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