Donnerstag, 26. Oktober 2023

Streit im Stadtbus: 70-Jähriger getreten und geschlagen

„Kriminelle Übergriffe sind eine Geißel für die Gesellschaft, an allen öffentlichen Orten, also auch in Bussen“, sagt Sasa-Präsidentin Astrid Kofler. Jüngster Fall: Am Mittwoch hat ein Unbekannter einen 70-Jährigen in einem Bozner Stadtbus attackiert. Der Mann musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Sanitäter des Roten Kreuzes versorgten den Mann. - Foto: © RAI/Alto Adige

Die Stadtbuslinie 10B ist auf der Reschenstraße in Richtung Krankenhaus unterwegs. Es kommt – offenbar wegen eines Hundes, der mit an Bord ist – zu einem Streit zwischen 2 Männern. Der eine wird plötzlich handgreiflich, greift den anderen, einen 70-Jährigen, an – mit Tritten und Schlägen. Der Fahrer hält den Bus an und öffnet die Türen, der Angreifer flüchtet. Der geschlagene Fahrgast steigt aus und bricht am Boden zusammen.

Von diesem Vorfall, passiert am Mittwochnachmittag, berichtet die Tageszeitung „Alto Adige“.

Das Opfer wurde ins Bozner Krankenhaus gebracht, die Behörden ermitteln. Dazu werden auch die Videoaufnahmen aus dem Bus ausgewertet.

Sasa: Sicherheitskontrollen auch an Werktagen – Kameras für die Kontrolleure

„Leider kann ich den Vorfall nur mit großem Bedauern bestätigen“, sagt Astrid Kofler, Präsidentin der Sasa. „Diese kriminellen Übergriffe finden immer häufiger an vielen öffentlichen Orten statt: auf Plätzen, in Clubs, in öffentlichen Verkehrsmitteln, es ist ein gesellschaftliches Problem geworden. In Südtirol waren wir das nicht gewohnt, aber jetzt passiert es, in der Stadt, in den Tälern.“

Der Fahrer habe sich in diesem wie in anderen Fällen „sehr professionell verhalten“. Die Ermittlungen sind bereits im Gange. „Die oberste Priorität der Sasa und des Landes als betrauende Stelle ist die Sicherheit. Wir haben vor kurzem die Maßnahmen verschärft und die Überwachung verstärkt. Wir haben damit an den Wochenenden begonnen, jetzt werden wir sie auch in der Wochenmitte einführen. Die Kontrolleure werden alle mit Körperkameras ausgestattet; wir machen einen Rundgang, um die Fahrerkabinen zu sichern, und schließen sie alle ab. Die internen Kontrolldienste wurden intensiviert, und das Personal ist mit Herzblut bei der Sache, es arbeitet hervorragend.“

„Besorgniserregendes Phänomen“

Das Phänomen sei aber besorgniserregend, sagt Kofler dem „Alto Adige“: „Wir müssen es zur Kenntnis nehmen. Als Sasa sind wir sehr sensibel, aber ein soziales Problem dieser Größenordnung können wir sicher nicht lösen.“

Der UIL-Gewerkschafter Artan Mullaymeri bestätigt den Vorfall und berichtet von weiteren, die sich allein zwischen Dienstag und gestern ereignet haben: Auf der Linie 120 nach Salurn sei ein Fahrgast mit einer Gasflasche eingestiegen; auf der Linie 5 um 4 Uhr morgens in Firmian habe eine Frau den Fahrer beschimpft; in der Dalmatienstraße, in der Linie 3, habe eine ältere Frau mit Gehhilfe den Fahrer verängstigt gebeten, die Ausgangstür nicht zu öffnen, weil ein Mann wie ein Besessener an die Scheibe klopfe und einsteigen wolle. Die Gewerkschaft denke über einen Streiktag nach.

stol

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